#7lines – Ich bin auf Facebook Ziel eines Art Kettenbriefes geworden, den mir ein lieber Riesland-Kollege geschickt hat. Ich soll sieben (oder mehr) Zeilen aus meinen aktuellen Schreibprojekt teilen.
Erwischt… ich sitze nämlich grad ein bischen zwischen den Stühlen. Alle großen Projekte, an denen ich die letzen Jahre gearbeitet haben, sind gerade auf der Zielgerade oder wurden, wie der Zorn der Nanja, eben erst veröffentlicht. Momentan schreibe ich eher an so Blogeinträgen für August und September.
Der August steht bei mir im Zeichen meines Monsterhandbuches. Da werde ich mich am Thema Humanoiden abarbeiten, vor allem Steinzeitmenschen, Zwerge und Halblinge sowie die Orks stehen bei mir auf dem Plan. Ich spüre da nach, woher die Ideen dafür kommen (Spoiler: Tolkin hat schuld!), und wie sie innovativ im Rollenspiel eingesetzt werden können. Ich habe da zwei Nedermannen in DSA5 für Rakshazar ausgearbeitet, hier ein kleiner Auszug:
Sem*spuckt ins Gesicht des Gegenüber*u
Semu stammte aus der Sippe Iuh Fruun, die jeden Winter Rimtheym verbringen und dort, entweder durch Gewalt oder die schiere Masse an Leibern (die Sippe besteht aus mittlerweile 40 Mitgliedern) ein Steinhaus zu besetzen. Daher kann sie auch recht gut Gmer. Den Rest des Jahres ist die junge Nedermannin (sie mag gerade mal 20 Sommer zählen) mit ihrer Sippe in der Mammutsteppe unterwegs.
In den Wintermonaten und den Späten Herbst bzw. frühen Fruhjahr hat sie in Rimtheym ein einträgliches Gewerbe. Gegen gschöne Stoffe, Schmuck und Trophäen (insgesammt sollte der Wert der Waren etwa 800 TE betragen) verdingt sie sich als Wildnisläuferin. Kaum eine kann wie sie sicher durch die verschneiten Ebenen führen und die Felsmalereien der Nedermannen, die zumeist vor Gefahren warnen, deuten.
Fugg
Fugg stammte Ursprünglich ebenfalls aus der Iuh-Fruun-Sippe, entdeckte aber schon sehr früh, dass man in Rimtheym recht gut leben kann, wenn man für ein paar Brocken Fleisch und ein Trinkhorn voll Bier seinen Hintern hochreckt. Fugg kann sich damit rühmen, dass er die Aufforderung zum bezahlten Sex in jeder lebendigen und toten Sprache Rakshazars kann und ein paar ausgefallene Spielchen drauf hat. Jenseits dieses Berufs verdingt er sich auch als Vermittler von Arbeit zwischen den Stadtbewohnern und seiner Sippe.
Im September geht es im Rollenspielerkarneval um Piraten. Da rezensieren ich verschiedene Rollenspielsysteme auf ihre Seefahrttauglichkeit und arbeite raus, warum ich in einem Themenband zur Seefahrt unbedingt auch eine Waffentabelle für diverse Geschütze haben möchte:
Der DSA3 Nachfolger lag in der Al’Anfa-Box bei. Unter Piraten enthielt erste Regeln für den Schiffskampf, die Werte für Schiffsgeschütze und für Beute. Kein Wunder, war doch das Hauptziel des dünnen Heftchen eine Piratenkampagne. […]
Der geneigte Leser wird sich vermutlich Fragen, warum denn der Troll so auf den Werten für Schiffswaffen rumreitet. Für DSA4 standen die doch im guten alten Arsenal. Wenn ich aber eine Piratenkampagne plane, dann würde ich gern die Werte auch im Regelbuch zur Seefahrt haben, dort wo sie hingehören, ins Kapitel zu der Bordbewaffnung, das alle bisher besprochenen Werke hatten, aber nur als Flufftext. ICH WILL REGELN, MAN!
Nebenbei arbeite ich auch an der Torax-Rüstung Bambushain aus dem Abenteuer Zorn der Nanja. Der Text erscheint, mit etwas Glück, in MM52 im Juli. Wie gesagt, der Text ist noch WiP
Die Nanja von Arinda hat eine besondere Gunst, die sie ihren treuen Gefolgsleuten vergibt: die Torax-Rüstung Bambuswehr. Diese kann man im Abenteuer „Der Zorn der Nanja” (MM50) erhalten, wenn man darauf verzichtet, seine ursprüngliche Mission weiterzuverfolgen. Die Nanja vergibt die Rüstung aber auch an alle jene Streiter, die sich für die Natur, das Leben und die Liebe einsetzen oder denen sie einen Gefallen schuldet.
Die Rüstung ist fein gearbeitet, Moadenwerk, wie manche sagen. Zwei Metalle dominieren die Rüstung: Zirakulit, das blutrot den Hintergrund bildet und schwarzes Endurium, das den Kontrast im Vordergrund bildet. Das Endurium ist in der Form von Bambusrohren geschmiedet, das in seiner Dichte an den Hain den Nanja erinnert. Bambusblätter wurden grün emailiert und stechen so aus der Komposition heraus.
So, das war der Blick in meine Schreibwerkstatt, jetzt schnell noch ein paar Nominierungen:
Ich nominiere meinen Vater, Ludwig Hofmeister. Schreib ruhig sieben Zeilen deiner neuesten Kurzgeschichte hier rein. Und ich nominiere J.D. Weyer von d6idears. Seine Blogeinträge sind super und ich möchte wissen, was sein Gehirn so als nächstes auf den Markt schmeißt 🙂