Archiv für den Monat Januar 2019

Karneval der Rollenspielblogs: Zeitsprünge – Zurück in die Zukunft (DSA-Version)

Heut will ich zwei Abenteuer aus der DSA-Vergangenheit rezensieren, die beide Zeitsprünge zum Thema haben, besser eigentlich Zeitreisen, und deren Folgen. Beide Abenteuer sind alt. Sehr alt. Das Ältere stammt aus den Mitte der 90ger, das andere ist nur drei Jahre jünger. Wir haben es also mit Abenteuern zu tun, die zur Peripherie der Borbarad-Kampagnie gehören und auf DSA3 basieren

Das erste Abenteuer ist „Krieg der Magier“, ein Abenteuer der Stufe (ja, so was gabs damals noch…) 21+. Also für Heldinnen, die schon Aventurien gerettet haben… zweimal.

Die Heldinnen werden zu einer Versteigerung gebeten. Zur Auktion steht der Ring Satinavs, der kürzlich auf Maraskan gefunden wurde.  Weil das ein gefährliches Objekt ist, das mit Borbarad zu tun hat, werden die Heldinnen und der Orden des Auges hinzugezogen, um das Objekt zu untersuchen. Kaum fangen die Heldinnen an, sich für den Ring zu interessieren, taucht ein Hologramm Rohals auf, der den Heldinnen den Auftrag erteilt, das Kristallene Herz Borbarads zu suchen und zu neutralisieren, damit er den Zauberer in der Gor vernichtend schlagen kann. Und schwupps… reisen die Helden in die Vergangenheit und landen vor der schwarzen Feste in der Gor.

Der Rest ist Porno. Magier-Porno. Dreißig Seiten Beschreibung der Schwarzen Feste und die hat es in sich. Überall liegen Bücher mit den Kommentaren Borbarads, Kupferstiche mit seeehr genauen anatomischen Zeichnungen, einen Chimärenraum, einen Tor zum Nayrakis, der permanente Veränderungen der Persönlichkeit hervorrufen, Privaträume mit Luxus pur (Drugs, magische Bettwäsche, Artefakten und Badezusätzen (natürlich magisch)). In der Schreibstube und der Bibliothek durfte dann selbst der eingefleischteste Weißmagierinnen feuchte Träume haben. Hey, selbst auf dem Abort liegen Geheimnisse, für die andere die rechte Hand geben würde.

Und dann… wenn das Kristallherz gefunden und neutralisiert wurde… sitzen die Heldinnen im Kino und sehen die Schlacht an sich vorüberziehen, ohne eingreifen zu können. Das wars dann.

Kaum Kämpfe, „normale“ Monster, Kino, Porno. Aus heutiger Sicht ist dieses Abenteuer schrecklich. Ein MTv Crips bei Borbarad. Komischerweise hat dieses Abenteuer gerade deshalb viel Spaß gemacht, weil die Magierinnen in der Gruppe sehen konnten, wie man so als standesgemäße Zauberin lebt. Ich hab das Abenteuer mit zwei Spielern gespielt, die dann die Gezeichneten gezockt haben. Denen was dann auch klar, warum Borbarad und Rohal sich damals nicht gegenseitig vernichten konnten. Stufe 21+ halte ich aber für übertrieben.

 

Auch in Spur in die Vergangenheit geht es um die Schlacht in der gorischen Wüste und um einen Zeitsprung. In einem Wald in der Nähe von Veliris zoehen die Heldinnen einen Magier aus der seit eines Pferdes, reißen dabei einen Riss ins Raum-Zeit-Kontinuum und holen einen Dämon auf Dere, der sich gleich auf macht, um alles zu vernichten, was auf seinen Weg Richtung Bethana liegt. Die Heldinnen müssen nun alle Hebel in Bewegung setzten und genug Unterstützung zusammenzubekommen, um den Dämon zu bannen.

Das Abenteuer krankt ein wenig an der Starren Zeitvorgabe, Nach 8 Tagen muss der Dämon gebannt sein. Was das Abenteuer aber super macht ist, dass den Heldinnen verschiedene Anlaufstellen genannt werden, von denen sie Hilfe erwarten können. Eine mögliche und naheliegende Begebgung ist dann näher ausgearbeitet, weil hier ein McGuffin liegt (Meisterformel zum Dämonenaustreiben, von good old Bobbel himself) und eine Falle gelegt wird (wobei sich die Bombaradierin weit unter Wert verkauft. Cool war aber die Chimäre, die Hyänenflederechse).

Das Abenteuer ist gut in dem was es macht. Heldinnen müssen Hilfe organisieren, einige Hilfestellungen schließen sich gegenseitig aus, weil sie zu weit entfernt sind und zu lange dauern. Da liegt aber die Gefahr, dass sich die Heldengruppe trennt (hat meine gottseidank nicht gemacht). Wenn sie sich getrennt hätten, dann wäre die Geschichte mit der Borbaradiern viel schwerer gewesen.

Karneval der Rollenspielblogs: Kopfkino und Tagträume

So, erst mal an alle ein gutes Neues Jahr! Nachdem sich der Dampf der Knaller und Raketen verzogen hat und der Krawall den letzten Tagträumer geweckt hat, wird es Zeit, mal den Karneval auszuwerten.

Greifenklaue (in zwei Beiträgen) und ich stellen ein paar visuelle Reize für Kopfkino vor. Die fliegenden Inseln und die Treppen zum Brunnen im ersten Post und die Stadt auf dem Steinkopf im zweiten Beitrag haben es mir angetan. Auf die Illustratoren, die uns mit visuellen Reizen versuchen, sang ich ein Hohelied, im speziellen auf Kirsten Schwabe. Kirsten illustriert für die Memoria Myrana, bei denen ich ja auch irgendwie mit drinnen hänge…

Sandfox von Sandkastenspiele beschreibt in seinen Blogeintrag, wie man so einen Tagtraum fassen und in Textform gießen kann. Das ist ein wirklich interessanter Text, denn so ähnlich fang ich meine Tagträume auch ein. Ergebnis eines solchen eingefangenen Traums ist Yimrheim. Ich freue mich da schon auf den angekündigten Kommentar von blut_und_glas

Timberware beschreibt, wie man Tagträume bzw. Tagtraumsequenzen erzählerisch darstellt.

Manchmal lassen mich Informationsfetzen nicht mehr los. Eine Sendung im Deutschlandfunk z.B. löste bei mir die Frage aus, warum eine Abenteurerinnengruppe dringend einen Barden braucht, wenn es in einen spinnenverseuchten Dungeon geht. Natürlich wegen des einzigen Antidots gegen Spinnengift – Tanzen! Ein anderes mal ist es ein Youtube-Video zu einem Ur-altem (sorry fürs Wortspiel…nicht) Brettspiel, das bei mir Kopfkino auslöst.

Einen Eintrag ins Monsterhandbuch gab es diesen Monat auch von mir, die Drud. Auf d6idears gibt es die passenden Beutelschneider-Werte. Bei Ackerknecht gabs dann die Idee zu einem Kegel-basierten Regelsystem und boom… Kopfkino. Mal schaun, vielleicht gibt es dann im Sommer ein neues Abenteuermodul.

Was ist… ein Tagträumer? Spiele im Kopf, d6idears gleich zweimal und ich hatten da verschiedene Vorstellungen. Von einer, an Mesoamerika angelehnte, Kultur über gekaperte Vergnügungsschiffe und eine Bezeichnung für Kundschaft der TCG bis zu träumenden Schülern, da war alles dabei.

Von d6idears gibt es natürlich wieder einen Blick ins Archiv.

Es hat wieder einmal Spaß gemacht, einen Rollenspielerkarneval zu leiten. Die Beiträge waren interessant, vor allem das Was ist Spielchen. Das Vergnügungsschiff wird ich mir mal genüsslich klau… leihen 😊. Ich freu mich schon auf 2019!