Archiv für den Monat September 2019

Kickstarter; Aces in Space

Ich hab vorher den neuen Podcast vom Genderswapped gehört. In der altuellen Sonderfolge stellen Judith, Christian und Harald (vom 3W6 Podcast) ihr neues Fate-Setting vor, Aces in Space. Ich find allein schon die Charaktererschaffung genial! Micro-Rollenspiele als Hilfe zur Erstellung des Chars! Genial! Kurzweilig 🙂 Ich hab dann nicht gezögert und den Kickstarter gebackt, Finanziert ist das ganze schon, es geht also nur um die Zusatzziele. Da kann man geld drauf werfen.

 

Einen Wunsch hätte ich aber: Bitte, bitte macht einen Lets Play mit euren genialen Chars!

Rezension und Karneval der Rollenspielblogs: Mond – Von einem Satiriker, einem Lügner, einer Sciences-Fiktion-Novelle und einem cleveren Stück antiker Literatur.

Auf diesen Beitrag hat mich Rorschachhamster gebracht. Der hat mir hier erzählt, das noch weit vor Poe ein griechischer Syrer in Alexandria eine Geschichte über eine Mondfahrt geschrieben hätte. Mein Interesse war geweckt und ein paar Klicks später (Achtung, Affinity Link) hatte ich mir von Lukian von Samosata „Wahre Geschichten“ besort. Nachdem ich das jetzt als Hörbuch durch habe (den Text gibt es hier gemeinfrei), muss ich meinen Hut vor dem alten Syrer ziehen. Aber der Reihe nach…

 

Ein Satiriker und Lügner

Lukian von Samosata wurde um 120 n.Ch geboren, stammt aus einer griechischen Familie in Syrien, war in Rhetorik geschult und belesen und auch eine Zeit lang Lehrer in Gallien. Er kehrte dann nach Samosata als gemachter Mann zurück, begann eine Schriftstellerkariere, die er um 170 n Ch aufgab um einen lukrativen Job in der Verwaltung Ägyptens aufzunehmen.

Lukian aber war vor allem ein scharfer Satiriker und ein wahrheitsliebender Mensch. Er verachtete sogar die großen griechischen Geschichtenschreiber, wie etwa Ktesias von Knidos, dem wir mit seinem Werk India die hundeköpfigen Humanoiden und den Mantikor zu verdanken haben oder jenen frühchristlichen Autoren, denen wir zu Lebzeiten Lukians den Physiologus (das Buch mit den Einhörnern, dass die Igel in die Nähe Satans stellt).

Ich gestehe, daß ich allen diesen Leuten, so Viele mir deren vorgekommen sind, das Lügen an und für sich um so weniger zum Vorwurfe machen konnte, als ich sah, wie geläufig dasselbe sogar Männern ist, welche sich den Titel Philosophen beilegen: nur darüber mußte ich mich wundern, wie Jene sich einbilden konnten, die Leser würden nicht merken, daß an ihren Erzählungen kein wahres Wort sey. Zugleich war ich eitel genug, der Nachwelt auch ein Werkchen von meiner Feder hinterlassen zu wollen, um nicht allein auf das Recht und die Freiheit, Mythen zu schaffen, verzichten zu müssen. Denn Wahres zu erzählen hatte ich nichts (was ich in meinem Leben erfahren, ist der Rede nicht werth); und so mußte ich mich zur Lüge entschließen, doch so, daß ich dabei ein wenig aufrichtiger, als die Uebrigen, zu Werke gienge. Denn ich sage doch wenigstens die Eine Wahrheit: ich lüge. Durch dieses freie Geständniß hoffe ich allen Vorwürfen wegen des Inhalts meiner Geschichte zu entgehen. So erkläre ich denn feierlich: „Ich schreibe von Dingen, die ich weder selbst gesehen, noch erfahren, noch von Andern gehört habe, und die eben so wenig wirklich, als je möglich sind.“ Nun glaube sie, wer da Lust hat!

Quelle: Wahre Geschichten, Übersetzung von August Friedrich Pauly

Eine wahre Geschichte voller Lügen

Die Ware Geschichte ist eigentlich nicht besonders Lang. In gut 2 Stunden hat man das Hörbuch durch. Was man da aber hört…

Im ersten Teil brechen Lukian und 50 Gefährten zu einer Abenteuerreise jenseits der Säulen des Herakles, sprich, hinaus in den Atlantik auf (damit nimmt er den klassischen Heldenepos des antiken Griechenlands auf). Nach einem 79 Tage dauernden Sturm landet man auf einer kleinen Insel, auf der einst Herakles und der Gott Dionysus wandelten. Dass der Gott des Weines (und ehemaliger Unterweltgott) auf der Insel war erkennen die Entdecker auch daran, dass da ein Fluss auf der Insel ist, der aus edlem Wein besteht (sie fangen da ein paar Fische, die im Fluss leben und werden vom Fischfleisch betrunken). Bei der Suche nach der Quelle treffen sie auf Weinstock-Frauen-Mischwesen, die auch Sex mit ein paar Männern haben und diese dabei in Weinstöcke verwandeln (Lukian macht dann in den Folgenden Geschichten einen Fehler: Er vergisst, dass seine Mannschaft nur mehr 48 Männer stark ist).

Ok, bei den Weinstock-Wesen musste ich an das Cover von Lustschlösser und Zauberwesen sowie das Bild vom Rosendschinn aus der kommenden Aranienspielhilfe denken. Das weckt auch bei einem Rollenspieler 1.820 Jahre nach Entstehung des Werkes Assoziationen.

Weiter geht’s mit dem Teil, den mir der Rorschachhamster anpries und von dem es in der deutschsprachigen Wikipedia heißt, dass ein gewisser Kingsley Amis folgendes darüber gesagt hätte:

„Ich möchte lediglich anmerken, dass der Schwung und die Raffinesse der Wahren Geschichten dazu führen, dass sie sich aus heutiger Sicht wie ein Witz auf Kosten fast aller zwischen etwa 1910 und 1940 geschriebenen Science Fiction lesen.“

Quelle: Wikipedia

 

Das Schiff der Entdecker wird von einer Windhose erfasst und direkt auf den Mond getragen. Dort treffen sie auf den Mondkönig, der gerade zur Schlacht gegen den Sonnenkönig um die Venus rüstet. Von allen Sternen und Planeten kommen die Verbündeten der jeweiligen Könige, teils auf außergewöhnlichen Reittieren, um sich mit Rettichen zu bekriegen.

Auf dem feindlichen linken Flügel befanden sich die Ameisenritter mit Phaëthon an der Spitze. Jene Ameisen sind überaus große, geflügelte Thiere, die, bis auf die Größe, ganz mit unsern Ameisen übereinkommen. Die größte derselben nahm zwei volle Morgen Landes ein. Im Kampfe sind nicht bloß ihre Reiter thätig, sondern auch sie selbst, indem sie den Feind mit ihren Hörnern angreifen. Ihre Anzahl ward auf fünfzigtausend angegeben. Auf dem rechten Flügel waren die Mückenritter aufgestellt, ebenfalls an fünfzigtausend Mann, lauter Bogenschützen, die auf ungeheuern Stechfliegen ritten. Hinter ihnen standen die Luftspringer, leichte, aber sehr streitbare Fußtruppen, die aus der Ferne Rettiche von entsetzlicher Größe auf den Feind schleuderten. Wer von einem solchen Rettiche getroffen ward, starb gleich darauf, indem die Wunde augenblicklich in eine abscheulich riechende Fäulniß übergieng. Wie man uns sagte, beschmieren sie ihre Rettiche mit Malvengift. An sie schloßen sich die Stengelpilze an, schwerbewaffnetes Fußvolk, zehentausend Mann an der Zahl, die ihren Namen daher haben, daß ihre Schilde aus Pilzen und ihre Spieße aus Spargelstengeln bestehen. Neben ihnen waren fünftausend Hundeichler aufgestellt, welche von den Bewohnern des Sirius [Hundssternes] dem Phaëthon zu Hülfe geschickt worden waren, Menschen mit Hundeköpfen, die auf geflügelten Eicheln stritten.

Quelle: Wahre Geschichten, Übersetzung von August Friedrich Pauly

Zuerst läufts ganz gut für den Mondkönig, dann treffen aber die Wolkenzentauren aus dem Sternkreis Schütze ein und überfallen die plündernden Mondkämpfer. Am Schluss wird ein Friede ausgehandelt.

Ist das nun Science Fiktion, wie es Wikipedia auf Berufung von Kingsley Amis nahelegt?

Nein. Es greift zwar viele Science Fiktion Tropes auf, etwa eine Intergalaktische Schlacht, Alienvölker und Raumreise, aber imho ist da zu viel reininterpretiert. Für mich ist das eine irdische Schlacht zweier Könige, die, um sie in ihrer Absurdität zu zeigen, an den Himmel projiziert wurde. Schlachtordnung, Schlachtverlauf, Plünderung, Siegeszeichen… alles sehr irdisch. Doch… ist nicht jede Science Fiktion Schlacht ein Abbild einer Irdischen Schlacht im Weltall? Haben nicht viele Aliens irdische Vorbilder? Wenn man so an die Sache rangeht, dann ja, das ist die erste Science Fiktion der Menschheit. Nun mag man davon halten, was man will, gut geschrieben und unterhaltsam ist die Episode auf jeden Fall.

Weiter geht’s mit unseren Helden. Die werden nämlich auf den Weg zurück in die Heimat von einem gewaltigen Wal geschluckt. Da hab ich dann erst einmal gestutzt. Die Geschichte mit dem Wal, der dann auch noch bewohnt ist, erinnert sehr an Pinocchio. Und an die Biblische Jonas-Geschichte, von der ich ausgehe, dass Lukian sie gekannt haben könnte. Interessant ist die Geschichte aus zwei Gesichtspunkten: Erstens, sie schildert einen Genozid (kaum treffen Lukian und seine Mannschaft auf zwei Menschen, beschließen sie, die übrigen Bewohner des Wals, Fischwesen, zu vernichten, was ihnen auch gelingt) und zweitens das Feuer-im Wal-Trope, das ich aus Pinocchio kenne. Hier geht es fast nach hinten los. Sie brennen einen ganzen Wald im Wal nieder, um den dann zu töten, und kurz bevor der seine Seele aushaucht kommen sie auf die Idee, dass sie ja irgenwie raus müssen, bevor das Biest tot zum Grund sinkt…

Das nächste Kapitel ist eine Art Totenfahrt, wie sie oft in der griechischen Literatur vorkommt. Diesmal geht’s aber nicht in den Hades sondern gleich ins Elysium, auf die Paradiesinsel. Dort treffen sie auf die Heroen der griechischen Welt, auf Helden wie Odysseus, auf Dichter wie Homer und auf Philosophen. Und hier merke ich mein fehlendes Wissen über die griechischen Helden. Da galoppiert in Lukian der Satiriker, er haut eine spitze Bemerkung nach der anderen raus, aber ich versteh davon nur Bahnhof. Zu seiner Zeit war das warscheinlich ein Schenkelklopfer und die Leser wussten das einzuordnen.

Danach geht es weiter, zur Insel des Schlafes, zu Calypso, zu den Kürbispiraten (hier musste ich an die Kokusnusspiraten von Vaiana denken) über ein Meer aus Bäumen, über einen Spalt im Wasser, vorbei an Ochsenköpfigen, vorbei an männerfressenden Weibern, hin zum Land, das der Heimat gegenüber liegt und… Ende. Die Wahre Geschichte endet brutal abrupt.

Das wären nun, bis zu dieser meiner Ankunft auf jenem anderen Continent, alle meine Begegnisse zur See, und während meiner Fahrt durch die Inseln, und in der Luft, hierauf im Wallfische, und, nachdem wir wieder herausgekommen, bei den Heroen und unter den Träumen und zuletzt bei den Ochsenköpfen und Eselsfüßlerinnen. Was ich nun weiter auf dem festen Lande sah und erlebte, soll in den nächsten Büchern erzählt werden.

Quelle: Wahre Geschichten, Übersetzung von August Friedrich Pauly

 

Fazit

Lukians Buch ist, mit Abstrichen und Einschränkungen, die vor allem das Alter des Werkes und der damaligen Anschauung der Weltgeschichte geschuldet sind, ein interessantes, kurzweiliges Stück Literatur. Es macht Spaß, das zu lesen (bzw. zu hören) und sollte auch die eine der andere Idee für uns Rollenspieler beinhalten. Die Mondfahrt scheint tatsächlich so was wie ein Proto Science Fiktion zu sein und ist vielleicht die älteste schriftlich überlieferte Reise zum Mond, der den Mond als Planet der Land sieht und nicht als Göttin. An dieser Stelle… Danke für den Tipp, Rorschachhamster!

Karneval der Rollenspielblogs: Moon Horax

Nein, dieser Artikel hat nichts mit der Mondverschwörung zu tun, die behauptet, dass die Amis nie auf dem Mond waren und Kubrick das Ganze im Studio gefilmt hat (jeder weiß, dass Kubrick das gefilmt hat. Aber der war ja so ein Pedant, dass er auf Aufnahmen am Originalschauplatz bestand… 😉 ). Nein, den Moon Horax den ich meine, fand dieser Tage vor 184 Jahren satt. Die Namen der Beteiligten ließt sich wie ein Who-is-Who und die Auswirkungen wirken weit bis in unsere Zeit hinein. Spuren des Horax findet man auch bei DSA, wenn man weiß, wo man suchen muss.

 

1. Akt: Edgar Allan Poe und eine Ballonfahrt zum Mond

Edgar Alöan Poe stand im Mai/Juni 1835 noch ganz am Anfang seiner Schriftstellerkariere. In wenigen Monaten wird er seine Cousine (die war damals grade 13 Jahre alt) heiraten. In der Southern Literary Messenger veröffentlicht er eine Kurzgeschichte über eine Ballonreise zum Mond, sein Lektor ist Richard Adams Locke. Die Geschichte war eigentlich als Horax geplant, wurde aber ein Stück Fiction-Literatur. Die Southern Literary Messenger war eine in Richmond, die 10 Monate zuvor gegründet wurde und noch bis zum Bürgerkrieg publizierte. Das war im Grunde so eine Art Straubinger Kalender. Die Geschichte dürfte zu ihrer Zeit nicht sooo bekannt gewesen sein, der literarische Einschlag war also eher mäßig.

Poe war übrigens nicht der Erste, der sich so mit dem Mond beschäftigte, genausowenig wie Richard Locke der erste war, der an einen belebten Mond nachdachte. Namhafte Astrologen ihrer Zeit hielten Leben auf dem Trabanten für möglich, wollten Häuser und andere Infrastruktur aauf dem Planeten entdeckt haben und schätzten die Mondbevölkerung höher ein als die auf der Erde. So z.B. Franz von Paula Gruithuisen, ein deutscher Arzt und Astronom, der entsprechendes 1824 veröffentlichte.

 

2. Akt: Richard Adams Locke, Sir John Herschel und Fake News in der New York Sun

Ein Schwindel wird ein guter Schwindel, wenn er zumindest ein Körnchen Wahrheit enthält. Im Falle des Moon Horax war die Wahrheit folgende: Der Britische Astronom Sir John Herschel war zur Zeit des Artikels in Südafrika, um den Himmel zu beobachten.

Der Rest der Geschichte aber ist Fiktion. Fiktion geschrieben von Richard Adams Locke. Ab dem 25. August bis einschließlich 31. August erschienen in der New York Sun täglich Artikel, die die erstaunlichsten Entdeckungen auf dem Mond verkünden, Eben gemacht von Sir Herschel mit seinem neuartigen Superteleskop. Nicht nur will man Strukturen auf dem Mond entdeckt haben, die an Häuser erinnert, nein, sogar Ziegen und… jetzt kommts, die Mondbewohner selber habe man entdeckt!

Vespertilio homo (Fledermausmensch aus der italienischen Ausgabe der Mond-Ente: Delle Scoperte Fatte Nella Luna del Dottor Giovanni Herschel.) Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.

Sie waren ungefähr 4 Fuß hoch, waren, mit Ausnahme des Gesichts, mit kurzen, glatten, kupferfarbigen Haaren bedeckt, und hatten Flügel, welche aus einer dünnen elastischen Haut ohne Haaren bestanden, die hinten zusammengerollt von der Schulterspitze bis zu den Waden lag. Das Gesicht, welches von gelblicher Fleischfarbe war, zeigte eine kleine Veredlung gegen das des großen Orangutangs, da es offener und klüger aussah und eine weit größere Ausdehnung des Vorkopfes zeigte. Indeß war der Mund sehr hervorstehend, obgleich dies etwas durch einen dicken Bart auf dem untern Kinnbacken und durch Lippen von weit menschlicherer Form als diejenigen irgend einer Species des Affengeschlechts verdeckt wurde. […] Wir konnten nun bemerken, daß ihre Flügel eine große Ausdehnung besaßen und in der Striktur Fledermausflügeln glichen, da sie aus einer halb durchsichtigen elastischen Haut bestanden, welche in krummlinigen Abtheilungen vermittelst gerader Halbmesser ausgespannt war, die durch die Rückenhaut verbunden wurden. Was uns aber am meisten in Erstaunen setzte, war der Umstand, daß die Membrane von der Schulter bis zu den Beinen hinunter zusammenhängend, obgleich in der Weite abnehmend, war.”

Quelle: Deutsche Übersetzung des Artikels vom 31.08.1835

Die insgesamt 6 Artikel schlugen ein wie eine Bombe. Sie wurden in ganz Amerika nachgedruckt und in viele Sprachen übersetzt, unter anderem in Italienisch und Deutsch. Der damalige Chef der New York Sun Benjamin Day prahlte damit, dass seine Zeitung mit 19.360 Exemplaren die höchste Auflage einer Zeitung Weltweit habe (in Amerika lebten 1850 etwa 26 Millionen Einwohner und die ganze Welt hatte gerade mal 1 Milliarde Bewohner). Abgesehen von dem literarischen Impakt, den ich gleich beleuchten möchte, hatte der Hoax auch damals schon interessante Auswirkungen.

Zum Beispiel für den französischen Mathematiker Nicollet, dem man die Autorenschaft zuschrieb. Am 15.02.1844 schrieb Gauß (ja, genau der mit der Glockenkurve) seinen Sohn, dass er mit seiner neuen Bekanntschaft in den USA (eben jener Nicollet) vorsichtig sein solle, da dieser vor 9 Jahren in den Mond Horax verwickelt gewesen sein soll.

Ein anderes Beispiel ist eine Missionsvereinigung in Springfield, Massachusetts, die ernsthaft erwogen haben soll, Missionare zum Erdtrabanten zu entsenden, um die Fledermausmenschen zu bekehren (Achtung. Ich hab diese Geschichte nur auf der deutschen Wikipedia gefunden, und da ohne Quellenangabe. Das könnte ein Hoax im Hoax sein. Die Geschichte ist aber zu gut, um nicht erzählt zu werden, auch wenn sie erfunden sein sollte).

Am 16.09.1835 platze dann die zweite Bombe. Die New York Sun gab zu, dass die ganze Geschichte von hinten bis vorne erfunden war. Den Absatzzahlen der Sunn hats baer nicht geschafft.

 

3. Akt: Von Jules Verne bis Bernhard Hennen – Der literarische Nachklang

Der Hoax war zwar enttarnt, die Geschichte vorbei, doch literarisch wurde das Thema immer wieder mal aufgegriffen und so zu einem Meme in der Zeit vor der tatsächlichen Mondlandung.

Als erster Autor tritt niemand geringeres als Jules Verne auf. Zur Zeit des Hoax war er etwa 8 Jahre alt und dürfte es zumindest am Rande mitbekommen haben. 1865 erschien dann sein Buch De la Terre à la Lune, bei dem es um den Versuch geht, den Mond per Projektil, das aus einer riesigen Kanone gefeuert wird, zu erreichen. Nur fünf Jahre später erschien dann Autour de la Lune, in dem die Protagonisten den Mond umrunden und wieder zur Erde stürzten. Jules Verne hatte immerhin den Anstand, die Idee, die ja ursprünglich mal von Poe stammte, in Edgard Poe et ses œuvresn (1864), einem Essay über die Werke Poes, als Ideengeber zu loben.

Ein Jahr nachdem De la Terre à la Lune veröffentlicht wurde, wurde H. G. Wells in England geboren. Wells, das war der Typ, der die Zeitmaschine, den Unsichtbaren Man und eben Little Wars, das Regelbuch zum ersten Tabletop, geschrieben hat. 1901 erschien sein The First Man in the Moon, aus dem ich ein Zitat für das Mondkalb entnommen habe. Der Roman ist stark von Verne beeinflusst, auch hier werden die Protagonisten „zum Mond geschossen“. H. G. Wells selbst hat wiederum den Iren C. S. Lewis beeinflusst, der aus der Idee, Menschen in den Weltall zu schießen, gleich eine (ich gebs zu, von christlichen Missionseifer triefende) Trilogie machte. Gut… der Mond war hier nicht mehr das Ziel, eher Mars und Venus.

Mit der Mondlandung 1969 verliert das Meme deutlich an Kraft. Der Belebte Mond taucht nun nur noch in Adaptionen des Stoffes von Verne und Wells auf. Neue Memes entstehen, unter anderem das von der Mondverschwörung oder das Meme vom Astronauten, der seine Fahne in den Mond rammt (Rammstein).

Die Vespertilio homo feiern dann im November 1990 ihre Wiederauferstehung. Bernhard Hennen lässt in der Sagasso-See den verrückten Chimärologen Vespertilio Organodie Lederschwingen erschaffen, die laut wiki aventurica genau so aussehen wie die in dem Hoax beschriebenen Fledermausmenschen. Das passt übrigens gut, Vespertilio ist der lateinische Name der Gattung der Glattnasenfledermäuse.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fb/Great-Moon-Hoax-1835-New-York-Sun-lithograph-298px.jpg/640px-Great-Moon-Hoax-1835-New-York-Sun-lithograph-298px.jpg

Rough image of the lithograph of the „ruby amphitheater“ described in the New York Sun newspaper (August 28, 1835): Our plain was of course immediately covered with the ruby front of this mighty amphitheater, its tall figures, leaping cascades, and rugged caverns. As its almost interminable sweep was measured off on the canvass, we frequently saw long lines of some yellow metal hanging from the crevices of the horizontal strata in will net-work, or straight pendant branches. We of course concluded that this was virgin gold, and we had no assay-master to prove to the contrary. This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author’s life plus 70 years or fewer.

Der Moon Horax und das Rollenspiel

Zwei Dinge waren es, die mich bei der Recherche zu diesem Artikel geflasht haben. Zum einen, wie viele berühmte Köpfe da direkt oder indirekt mit drinsteckten. Poe, Verne, Gauß, Wells, Lewis… der Wahnsinn! Mir war nicht klar, wie nah die alle zusammen lebten und sich gegenseitig beeinflussten. Zum anderen… die Geschichte mit den Spenden für die Missionierung der Fledermausmenschen! Wenn das nicht der Plot für ein Western-Abenteuer ist!

Die kleine, naive Gemeinde in der Prärie. Der junge, engagierte Prediger, der die 1.000 $(das aktuell sind gut 30.000,00 §)  in einer kleinen Kiste nach Springfield zu seinem Kirchenoberen bringen muss. Die Held*innen und der Prediger zusammen in der Postkutsche. Banditen….

Auch die Frage, wie denn die Missionar zum Mond kommen soll (per Kugel wie bei Jules Verne und Nachfolger), wer denn in die Kugel einsteigt und sich Abfeuern lässt und ob das nicht doch alles ein Hoax ist, um das Geld der Gläubigen zu kommen, durfte Stoff für ein spannendes Abenteuer sein.

Und natürlich hat man in der Fantasy ja immer noch die Option, dass da tatsächlich Fledermausmenschen auf dem Mond leben. Wie gestaltet sich der Erstkontakt? Haben die Laserwaffen und wie kann mein Cowboy dagegen anstinken. Was, wenn die Fledermausmenschen die Erde erobern wollen? Und, für Pulp-Rollenspiele, die in einem Setting nach 1945 angesiedelt sind, was sagen die Mond-Nazis zu den Fledermausmenschen?

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Moon_Hoax

https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Moon_Hoax

http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2019/06/17/der-great-moon-hoax-fledermausmenschen-auf-dem-mond/

Karneval der Rollenspielblogs: Mond und Des Trolls Bestiarium: Mondkalb

Oh, ein schöner Begriff, zu dem wenig auf Wikipedia steht. Anscheinend war „Mondkalb“ mal ein Begriff für Rindermissgeburten, wobei das Word Mond wohl eine Verballhornung des Wortes Mon wohl Ungeheuer bzw. MONster bedeuten soll. Früher schrieb man die Missgeburt dem Einfluss des Mondes zu.

Spätestens seit Shakespeare bedeutet aber Mondkalb soviel wie ein verunstalteter, dummer Mensch. H.G. Wells lässt in seinem 1901 veröffentlichten The Frist Man in the Moon die Protagonisten auf echte Mondkälber treffen.

(…) The noise of the mooncalves would at times be a vast flat calf-like sound, at times it rose to an amazed and wrathy bellowing, and again it would become a clogged bestial sound, as though these unseen creatures had sought to eat and bellow at the same time. (…) A crackling and smashing of the scrub appeared to be advancing directly upon us, and then, as we squatted close and endeavoured to judge of the nearness and direction of this noise, there came a terrific bellow behind us, so close and vehement that the tops of the bayonet scrub bent before it, and one felt the breath of it hot and moist. And, turning about, we saw indistinctly through a crowd of swaying stems the mooncalf’s shining sides, and the long line of its back loomed out against the sky. (…)

First of all impressions was its enormous size; the girth of its body was some fourscore feet, its length perhaps two hundred. Its sides rose and fell with its laboured breathing. I perceived that its gigantic, flabby body lay along the ground, and that its skin was of a corrugated white, dappling into blackness along the backbone. But of its feet we saw nothing. I think also that we saw then the profile at least of the almost brainless head, with its fat-encumbered neck, its slobbering omnivorous mouth, its little nostrils, and tight shut eyes. (For the mooncalf invariably shuts its eyes in the presence of the sun.) We had a glimpse of a vast red pit as it opened its mouth to bleat and bellow again; we had a breath from the pit, and then the monster heeled over like a ship, dragged forward along the ground, creasing all its leathery skin, rolled again, and so wallowed past us, smashing a path amidst the scrub, and was speedily hidden from our eyes by the dense interlacings beyond. Another appeared more distantly, and then another, and then, as though he was guiding these animated lumps of provender to their pasture, a Selenite came momentarily into ken. (…)

(H._G._Wells, The First Man in the Moon, Kapitel 11)

Das hört sich doch schon nach einem tollen Monster an: Groß, raupenartig, kleiner Kopf, Allesfressermund, kleine Naßenlöcher, geschlossene Augen. Die Haut weiß und zum Rücken hin immer dunkler, am Rückgrat schwarz. Die erwähnten Seleniten sind übrigens insektenartige Wesen, die in diesem Kapitel die Mondkälber hüten.

Auch bei Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind tauchen Mondkälber auf. Da soll das Herdentier, dessen blassgrauer Körper im Mondlicht zu schimmern beginnt, auf zierlichen Beinen mit Plattfüßen, in Kornkreisen einen Paarungstanz auf (der Ursprung der Kornkreise). Der Dung der Mondkälber soll ein hervorragender magischer Dünger sein. Bedroht ist das Mondkalb durch den froschartigen Hodag. Das Mondkalb hat die Gefahrenklasse XX und kann als Haustier gehalten werden.

Missgestaltetes Kalb hier, riesiges außerirdisches Nutzvieh da, Kornkreise drüben… Machen wir aus dem Mondkalb ein Ailien! Ich versuchs mal mit Dungeonslayers.


Mondkalb

Mondkälber sind Wesen, die definitiv nicht von dieser Welt stammen. Sie sind etwa doppelt so groß wie eine ausgewachsene Kuh, gleichen in ihrem Äußerem aber einem missgestalteten, zwei kleinen Köpfen mit tellergroßen Augen und sechs dünnen, staksigen Beinen. Der Körper ist silbern weiß und pulsiert im Mondlicht, auf dem Rücken findet sich ein schwarzer Streifen. Mondkälber führen im Sommer Balztänze in Getreidefeldern durch, besonders Weizen scheint es ihnen angetan zu haben. Mondkälber scheinen Allesfresser zu sein. Ein Jäger aus der Nähe von Auendorf berichtet, dass er in einer Vollmondnacht im Spätsommer von einer Herde Mondkälber gejagt worden zu sein. Allerdings… Auendorf ist auch bekannt für sein Kirschwasser.

Rezensionen, Rezensionen: Der Troll ließt Bücher

Straubinger Kalender Jahrgang 424

Als erstes möchte ich euch heute mal was ganz besonderes Vorstellen, nämlich Deutschlands ältesten Heimatkalender, der gerade in der 424. Ausgabe für 2020 erschienen ist. Bei mir zuhause, ich komme ja aus dem Landkreis Straubing-Bogen, ist das Teil eine Institution. Fast jeder hat irgendwo eine oder mehrere Ausgaben rumliegen, mein z.B. Vater sammelt die Dinger.

Was ist der Straubinger Kalender? Ein wildes Sammelsurium an Gedichten, Kurzgeschichten, Hinterkünftigem (hinterkünftig: mit Hintergedanken, zum Nachdenken anregend, mit einer auf den ersten Blick nicht sofort erkennbaren Bedeutungsebene. Bsp.: hinterkünftiger Humor ist feiner Wortwitz, der erst durch nachdenken erkennbar wird) und Geschichten aus der Geschichte, gegliedert nach Jahreszeiten von lokalen Schriftstellern und Gschichtlschreibern. Mein Vater hat dieses Jahr seine zweite Geschichte darin untergebracht, die ich dann unten posten werde.

Die Geschichten aus der Geschichte machen auch die Ausgabe für Rollenspieler interessant, die gerne Abenteuer in Settings spielen, die von etwa 1871 bis 1960 reichen. In dieser Ausgabe ist, neben einem Aufsatz über den Weg von Draisine zu Fahrrad, auch ein gekürzter Aufsatz über den Straubinger Metzgeraufstand vom März 1920 zu lesen, der damals 2 Tote forderte und überregional Beachtung fand. Im Grunde ging es darum, dass zwei Metzgermeister sich nicht an das Verbot von Schwarzschlachtungen gehalten haben, durch Beamte aus München verhaftet wurden und die Bevölkerung, die unter einer Lebensmittelknappheit litt, den Aufstand gegen die neue Obrigkeit probten.

Der Kalender kostet 5,20 € und ist 285 Seiten dick.

 

Bernd Posselt erzählt Europa: Geschichte und Personen, Bauplan und Visionen

Bernd Posselt zählt zu den wenigen Politikern, die imho richtig gut sind. Ich mag seine Art, wie er die Sudetendeutsche Landsmannschaft führt, sich für Europa einsetzt oder zur Flüchtlingspolitik äußert. Nun hat Bernd Posselt ein Buch (Achtung, Affinity Link) geschrieben, ein Plädoyer für ein geeintes, starkes Europa. Für meinen Geschmack etwas zu langatmig, für einen Europafan oder Geschichtsfreak dennoch interessant.

 

Verrückt nach Karten: Geniale Geschichten von fantastischen Ländern. Wie Leidenschaft für Kartographie Leser & Autoren, Geschichte & Geographie, Anatomie & Philosophie, Realität & Fantasie verbindet!

Dieses Buch (Achtung, bezahlter Link) ist ein interessantes Buch. Nicht wegen der Essays von Autoren und Illustratoren aus dem Fantasy- und Fiktionbereich, sondern wegen der vielen Karten, teilweise echte historische, teilweise aber fiktionale Karten, die in diesem Buch versammelt sind. Besonders die Karten zum Herrn der Ringe, zu Game of Thrones und zu Winnie Puhpu haben es mir angetan. Von den realen Karten war da ein Bild, die eine Karte der Inuit zeigte, das mich fasziniert hat. Die haben auf die Karte auch noch eine Art Kalender gemalt, der anzeigte, wann man wo mit den Europäern Pelze handeln konnte. Die Idee hinter der Karte hab ich dann für die Karte in „Tötet den Drachen!“ übernommen. Ein weiteres Problem neben den Texten der Autoren, zu denen ich keinen Zugang fand ist, dass die deutsche Fantasy (ich denke da an Walter Moers oder Wolfgang und Heike Hohlbein) nicht drin ist.

 

Und nun, wie versprochen, die Kurzgeschichte meines Vaters, die es in die Ausgabe des Straubinger Kalenders schaffte:


Glei passiert ebbs!

Einen Kilometer vom Dorf entfernt auf einer Anhöhe, dort wo wir wohnen, ist an Silvester ein herrlicher Aussichtspunkt. Bei klarer Witterung kann man hier das Feuerwerk von mehreren Dörfern bestaunen. Ja man kann sogar deutlich erkennen wo und von wem die schönsten Raketen in den Himmel geschossen werden. Wir selber allerdings haben uns nie daran  beteiligt, auch wenn es in der Jugend schon manchmal juckte auch einige zu starten. Dass ich mich aber am letzten Tag eines Jahres einmal dermaßen dumm damit anstellen könnte, hätte ich nicht gedacht. Es war in der Zeit als unsere Kinder auch schon aufbleiben und das Feuerwerk sehen wollten, da fand ich in einen Geschäft ein Tischfeuerwerk. Sofort kaufte ich es, um ihnen damit die Warterei zu verkürzen. Der Inhalt waren mehrere  Wunderkerzen, Knallbonbons, Heuler, Flitterwerfer sowie ein besonderes Ding. Es war nicht rund und nicht eckig sondern fast wie ein Felsblock (unten breit oben schmal) geformt.  Die Höhe betrug ungefähr 20 cm. Die Zahl des neuen Jahres war in der Mitte des Teiles rot beschriftet, während der Rest in schwarz gehalten war und sich eigentlich auch leicht anfühlte. Am oberen Ende waren zwei Spitzen geformt, aus denen jeweils sowas wie eine Zündschnur herausragte. Obwohl bei den anderen Teilen die Handhabung schön beschrieben war, fand ich an ihm nichts dergleichen. Meine Frau meinte: „Des doa ma af d`Seitn, wer woas wos des wirkle is. “

Die Kinder freuten sich sehr über das restliche Tischfeuerwerk und den Verlauf des Abends. Als sie dann müde ins Bett stiegen nahm ich das unförmige Ding in meine Hand und sagte: „Des dua i etz nachad okentn, weil i wissen mecht, ob se ebbs duat und wos des eigendlich genau is.“ Meine Frau meinte entrüstet: „Aber ned im Haus, geh liaba im Hof damit ausse, von Fenster aus ko ma nachad recht schee zuaschaun.“ Natürlich folgte ich ihren Rat, ja ich stellte das Ding sogar auf eine umgedrehte Zinkwanne, den sicher ist sicher dacht ich mir. Vorsichtig wurden die beiden Dochte jetzt angezündet um dann schnell ins Haus zurück zu gehen. Gemeinsam warteten wir nun auf das was folgen werde. Die Zündschnüre brannten immer noch langsam dahin, nach einiger Zeit begann die neue Jahreszahl rötlich zu schimmern.

„War des etz ois“ wurde ich gfragt?  „I glaub ned, wahrscheinlich is innendrin no ebbs vielleicht a kloane Fontäne oder wos anders, müaß ma hoit no a wengal woatn.“

Wir warteten, jetzt aber nicht mehr gemeinsam, sondern abwechselnd, immer in der Hoffnung gleich passiert ebbs. Aber es passierte nichts. Langsam wurde es uns dann doch zu dumm deshalb bestimmte ich: „Etz geh i ausse und lösch des Glump aus.  Moang in da Früah zerleg es und schau dann des Dings genau o.“ Meine Frau war damit einverstanden bat aber noch „Paß fei af, ned das akrad nachad, wenn du danebn stehst, irgend ebbs losgeht.“

Als wir am nächsten Morgen noch mit Aufräumarbeiten beschäftig waren läuterte es plötzlich sturm an der Haustüre. Davor stand unser ältester Sohn er hatte das Ding in seiner Hand. „Wos mechts an mit der Kerzn im Hof draust?“ Wir sahen uns beide an und begannen gleichzeitig zu lachen. „ Mei hama mir bled! Zwoa Stund wart ma vorm Fenster das ebbs passiert und schau ma de ganze Zeit tatsächlich glatt a ganz gwöhnlichen Kerzn beim Abbrennen zua!“ „In Zukunft a Glaserl Sekt weniger oder glei mi frong“ kommentierte unser Ältester, drückte mir den Rest der Kerze in die Hand und verschwand in seinem Zimmer.

 

Karneval der Rollenspielbogs: Mond und Des Trolls Bestiarum: Werwolf – Vollmondsüchtige Monster

Monster… was sind das eigentlich? Wenn man es runter bricht, Erklärungsversuche von Menschen, die für schreckliche Ereignisse, die nicht (mit aktuellen Wissen) erklärt werden können.

Beispiel: Onkel Ivan stirbt, kurze zeit später werden mehrere Familienmitglieder und Dorfbewohner schwer krank und siechen dahin. Man gräbt Onkel Ivan aus, er ist kaum verwehst. Onkel Ivan ist ein Vampir und muss vernichtet werden! Auf die andere Lösung (sauerstoffarmer, schwerer, saurer Boden und eine grassierende TBC-Epidemie) kommt keiner.

Eines der bekanntesten Monster unsrer Zeit ist wohl der Werwolf. Die Idee, das sich Menschen in Tiere verwandeln können, reicht weit in die Zeit zurück (die Felszeichnungen und die löwenköpfige Statuette aus der Steinzeit) und ist auf der ganzen Welt verbreitet (Werwolf in Europa, Werhyänen und Werlöwen in Afrika, Robben-Frauen in Schottland und Fuchsfrauen in Japan, um ein paar Beispiele zu nennen). Zudem gibt es wenige Fantasy-Rollenspiele, das auf Werwölfe verzichten. Mit Werewolf: The Apocalypse gibt es gar ein Rollenspiel, in dem die Spieler*innen ganz in die Rolle eines Werwolfes schlüpfen. Zeit also, uns diese Kreatur genauer anzusehen.

Die Tropes des Werwolfes

Wenn man an Werwölfe denkt, fallen einen da sofort ein paar klassische Tropes ein:

  1. Betroffene verwandeln sich bei Vollmond in Werwölfe (und hier ist er, der Bezug zum Karnevalsthema!).
  2. Silber tötet Werwölfe.
  3. Die Lykanthropie wird durch den Biss eines Werwolfs übertragen, kann aber auch von den Eltern geerbt werden.
  4. Das Dasein als Werwolf ist ein Fluch (weil z.B. die Liebsten durch die wölfische Seite in der Protagonist*in bedroht werden), der gebrochen werden kann (indem z.B. der ursprüngliche Werwolf mit Silberkugeln in die Hölle gejagt wird.

Fast alle dieser Tropes sind Kinder Hollywoods und kamen durch den Film The Wulf Man von 1941 in den Werwolfmythos.

Ursprünglich konnte man zum Werwolf werden, wenn man mit dem Teufel einen Pakt schloss und ein entsprechend verfluchtes Kleidungsstück (einen Mantel oder einen Gurt) erhielt. Legte man ihn an, so verwandelte Mann sich in einen Werwolf und tötete Kinder, junge Frauen und Tiere. Das „Mann“ gerade vorhin war Absicht, handelte es sich bei den Werwölfen ausschließlich um Männer, die, wenn sie enttarnt wurden, auf dem Scheiterhaufen brannten. Ich bin kein Psychologe und kein Kulturhistoriker, aber ich könnte mir denken, dass so männliche, teils sexualisierte Gewallt gegen schwache Kinder und junge Frauen erklärt wurde (Gut umgesetzt in Lore Staffel 1 Folge 5. Achtung! Affinity Link!).

Aus der Idee mit dem Teufelspakt entstand der Trope mit dem Fluch. Das hatte Erzählerisch eine ganze Menge an Vorteilen: Der Protagonist (die meisten Werwolf-Filme sind immer noch ein Würstchenfest) begeht die schrecklichen Taten nicht freiwillig, aus Befriedigung der eigenen Mordgier heraus, sondern ist unschuldiges Opfer, dem geholfen werden kann (und mit dem man sich sympathisieren kann, auch wenn er grade im Central Park der jungen Joggerin die Kehle aus dem Hals reist oder, noch schlimmer, Mr Tingels, die Katze von klein Bobby, auffrisst). In Witcher III gab es eine Stelle, bei der man sich mit einem Werwolf sympathisieren konnte. Der Fluch-Aspekt holt die Werwölfe heraus aus der Monsterecke.

Die Übertragung der Lykanthropie durch Biss kommt bekannt vor, die Idee taucht auch beim Vampir auf, was nicht verwunderlich ist, haben der moderne Vampir und der Werwolf doch den selben Meme-Vorfahren in Osteuropa. Durch dieses Trope sollten ursprünglich die Verbreitung von Krankheiten wie TBC (im Falle des Vampirs, meine Empfehlung ist auch wieder Lore, Staffel 1 Episode 1) und Tollwut (beim Werwolf) erklärt werden.

Silberkugeln scheinen eine reine Hollywood-Erfindung zu sein und haben den Entgegengesetzten Weg des Bisses (also vom Werwolf zum Vampir) genommen. Heute werden auch Vampire mit Silberkugeln (oder gar Quicksliver Bullets) gejagt. Jedes Monster braucht eine Schwäche, mit der es besiegt werden kann (es sei denn, du willst grade Chtullu spielen…), sonst kann die Held*innengeschichte zu keinem guten Ende geführt werden. Silber passt hier übrigens sehr gut in den Werwolfmythos, da in der Esoterik Silber als das Metall des Mondes gilt. Der Wolf kommt mit dem Mond, er kann nur mit der Macht des Mondes vernichtet werden (Gold gilt als Metall der Sonne, warum dann aber Silber oder Quecksilber (neben Quicksilver auch Mercury genannt wird und auf den Merkur verweist) Vampire killen soll, entzieht sich meinem Horizont).

Bleibt noch der Vollmond. Der kommt ins Spiel, weil die Filmtechnik früher noch nicht so weit war. Nachtszenen wurden mit Hilfe einer dunklen Linse am Tage gedreht. Aus der leuchtenden Sonne wurde so der helle Mond. Alle Horrorfilme aus der damaligen Zeit spielen zur Zeit des Vollmondes. Interessanterweise war das eines der ersten Tropes, die im Werwolfmythos auch wieder fallen gelassen wurde: In modernen Werwolfszenarien (egal ob Film, Buch oder Rollenspiel) können sich die Protagonist*innen auch in einen Werwolf verwandeln, wenn sie starke Emotionen empfinden. Wenn man so will, ist auch der Hulk, auch wenn durch radioaktive Verstrahlung entstanden, ein Werwolf.

 

Frische Ideen für den alten Wolfspelz

Andere Werwesen

Ich gebs zu, die Idee ist, wie Eingangs erwähnt, nicht mehr taufrisch. Auch Werewulf kennt andere Werwesen, dazu gab es dann auch Zusatzbände. Auch DSA schlägt diverse andere Werkreaturen vor und in Fantasy-Piratensettings tummeln sich die Werhaie. Was auffällt ist, dass viele Werkreaturen Fleischfresser, besser: Raubtiere sind (auch süße Robben sind Raubtiere). Interessant wären vegane Werkreaturen. Gut… Werkanickel hört sich erstmal nach nichts an, aber Wenn Erika Mustermanns Char sich plötzlich in ein Karnickel verwandelt und dem Bauer Maier Kohl vom Feld stehlen will. Bauer Maier hat dann noch einen Hund, den Hasso, und der ist hinter Erikas Char her…

Auch interessant sind Fleischfresser, die ein wenig Außerhalb unserer Wahrnehmung als Raubtier liegen. Dackel zum Beispiel.

Out Of Palce

Werwölfe sind das Gegenteil von Vampiren. Wald und Wiese statt urbanem Moloch. Maximal noch Vorstadt. Ist auch klar, der Wolf steht für das tierische im Menschen und bis auf ein paar filmische Ausnahmen spielen Werwölfe im ländlichen oder vorstädtischen Milieu. Was, wenn die Werkreatur in der Innenstadt lebt? Wann werden die monatlichen Morde im Park auffallen?

Aasfresser

Mir schwebt da ein Werkreaturen-Clan vor. Werhyänen. Hyänen sind Aasfesser (zum überwiegenden Teil), die Gesundheitspolizei der Steppen. Werkreaturen brauchen nen Job, der den Magen bis zum nächsten Vollmond füllt. Totengräber*innen, Gerichtsmediziner*innen, Müllabfuhr, Gangmitglied, Tatortreiniger*innen. Das Highlight sollte die Anführerin der Gruppe sein, Herr Staatsanwalt (der Futanari), der die Gesellschaft von Schmutz und Aas reinigen will (gerne auch mit einem etwas rechtem Einschlag). Gib ihnen noch Voodoo und bau eine Stadt wie New Orleans und schon hasst Du eine Interessante Gruppe als NSCs. Die Gruppe könnte gegen die Held*innen agieren, wenn die ihnen ins Gehege kommt. Die Gruppe könnte sich auch an die Fersen der Held*innen hängen, wenn die z.B. als Mörderhobos durch die Lande zieht. Wie lange dauert es, bis den Held*innen auffällt, dass Jemand hinter ihnen aufräumt? Die Gruppe könnte unter umständen auch mit den Held*innen zusammenarbeiten. Teil eines Freundschaftsrituals ist dann das gemeinsame Verspleißen einer Leiche, natürlich in einer Vollmondnacht, natürlich in Hyänenform. Ach… nebenbei…. Sollten die Werhyänen keine Giftresistenz haben… die tödliche Menge von Formaldehyd, dem Mittel, mit dem in den USA die Leichen einbalsamiert werden, liegt bei 100 mg·kg−1  (LD50, bei einer Ratte durch orale Einnahme).

Tötet den Drachen! Drachenjagd in der Wüste Lath

Und hier ist es, das neueste Rakshazar-Abenteuer! Tötet den Drachen Savage Rakshazar

Troll: „Moment, Meister! Du hast uns ein DSA5 abenteuer versprochen, Das ist kein DSA-Rakshazar!“

Ja, mein lieber Troll, das hat seine Gründe. Ich hab die Savage World Abenteurer Edition gebackt, zudem haben wir vom Team Rashazar ja auch ne Wilde Rakshazar Edition rausgebracht. Ich hatte einfach mal Lust, ein fertiges Abenteuer für ein anderes System umzumodeln. Aber keine Sorge, die DSA-Version kommt bald, vorraussichtlich in der Memoria Myrana 57,

Karneval der Rollenspielblogs: GLADIATOREN, WRESTLER & FALLOBST – Azzar aiben Brokthar, ein Grubenbesitzer und Gladiator aus Ribukan.

Azzar taucht im Abenteuer König der Piraten auf. Der Held El Qursan muss in Ribukan gegen diesen Brocken ankämpfen. Ich hab hier die Werte für DSA5, so dass ihr Azzar als Meisterperson oder Held nutzen könnt. Auch habe ich ihn mit ein paar Kneipenschlägerei-Fähigkeiten ausgestattet.


Azzar aiben Brokthar

Azzar kam als junger Bursche nach Ribukan. In Ketten, als Sklave, denn sein Stamm unterlag gegen einen Orkkriegerkez und die haben ihn dann gewinnbringen weiterverkauft. Die Freiheit war nicht das einzige, was Azzar in Ribukan verlohr. Er ist Eunuch. Nach dem einschneidenden Erlebnis wurde er im Kampf mit Morgenstern und Großem Sklaventod sowie im Nahkampf ausgebildet und als Wache des Harems eingesetzt. Während seiner Dienstzeit exekutierte er mindestens fünf Verwegene, die in den Serail des Sultans eindringen wollten.

Nach dem der Sultan von Ribukan der Schlag traf und der Krieg der 40 Prinzen ausbrach, eröffnete der nun arbeitslose Haremswächter eine Grube für Faustkämpfe in Ribukan, passenderweise „Das Loch“ genannt. Dort brachte er es zu einem bescheidenen Wohlstand. Er lässt es sich nicht nehmen, von mutigen Fremden (was im örtlichen Dialekt die Umschreibung für „umnachteter Idiot“ ist), die ihn fordern und Zechpreller persönlich in den Ring zu steigen.

Azzar hat eine große Schwäche für Kinder. Gern gibt er ihnen Obst, wenn sie ihn danach fragen und auch so manchen Prinzensohn hat er vor Verfolgern gerettet.

Obohl Azzar Eunuch ist, kennt er sexuelles Verlangen, da er bereits in der Pupertät war, als man ihn entmannte. Er sehnt sich nach Befriedigung und Nähe, egal ob durch einen Mann oder eine Frau.



Und nun zu den Werten. Ich hab mir gedacht, ich steiger den als Helden durch und pass nicht nur irgendwo veröffentlichte Werte an, wie ich es mit den meisten NSCs mache. Als Erfahungsgrad nehme ich meisterlich, das sind dann 1400 AP. Immerhin hat er ja bereits viel erlebt. Kultur… Sanskritrarische Stadtstaaten. Deckt sich größtenteils mit den tulamidischen Kulturen. Profession: Kämpe. Grubenkämpfer und Grubenbesitzer wurde er ja später. Bleibt nur die Spezies.

Brokthar (33 AP)

LE 8 GS 8 SK -6 ZK -4
Mod: KK +3, KO+2
Automatische Vorteile /Nachteile: Verhornung, Hitzeresistenz, Kälteresistenz, Schlechte Eigenschaft (Jähzorn), Blutrausch
Typische Vorteile / Nachteile: Eisern, Zäher Hund, Gut Aussehend, Resistenz gegen Gift, Resistenz gegen Krankheiten, Beidhändig, Begabung (Körperbeherrschung (eignet sich, wgn. Sexualdimorphismus, vor allem für weibliche Chars), Schlechte Eigenschaft (Neugier), Unfähigkeit, Persönlichkeitsschwäche (Anzügliches Verhalten) Raubtiergeruch
Untypische Vorteile / Nachteile: Schlangenmensch (eignet sich, wgn. Sexualdimorphismus, vor allem nicht für männliche Chars), Gläsern, Fettleibig

Variante Brokthar-Mann

Körpergröße: 1,90+3W20 (1,93-2,50 Schritt) Gewicht: Größe -90 Stein

Variante Brokthar-Frau

Körpergröße: 1,80+2W20 (1,82-2,20 Schritt) Gewicht: Größe -100 Stein


So… die Kultur… Azzar ist zwar als Jugendlicher durch die Stammes-Brokthar geprägt worden, doch sie letzten 40 Jahre war er in Ribukan… ich würde sagen, er ist Sanskitarische Stadtstaaten…

Sanskitarische Stadtstaaten

Sprache: Sanskitarisch, Gmer

Schrift: Sanskitarische Haken (2 AP)

Ortskenntnis: je nach Heimatort (Shahanna, Yal-Mordai, Yal-Kalabeth, Teruldan, Ribukan)

Sozialstatus: Adel, Unfrei, Frei

Übliche Professionen:

#Weltliche Profession: alle außer Stammeskrieger

#Zaubererprofession: Assashim, Kultist, Schwertmagier(selten), Zelothim

Typische Vorteile: Glück, Hitzeresistenz, Soziale Anpassungsfähigkeit

Typische Nachteile: Persönlichkeitsschwächen (Eitelkeit, Vorurteile), Schlechte Eigenschaften (Aberglaube, Goldgier, Neugier)

Untypische Vorteile: Kälteresistenz

Untypische Nachteile: Angst vor … (engen Räumen, Menschenmassen)

Typische Talente: Brett- & Glücksspiel, Gassenwissen, Geschichtswissen, Götter & Kulte, Handel, Magiekunde, Reiten, Sagen & Legenden, Sternkunde, Taschendiebstahl, Überreden

Untypische Talente: Fahrzeuge

Typische Namen:

#männlich: Ali, Amhrar, Amir, Balthtor, Gaftar, Hamed, Jachman, Kasim, Kazaim, Mahemud, Omban, Ruchan, Sahil, Talim, Yussuf

#weiblich: Aischa, Amalah, Banaltar, Demeyah, Fadima, Josabeth, Kamiltar, Mamitah, Nalaeth, Pereth, Shennai, Sheydan, Shulam, Yezemin, Yezima

#Ehrennamen für Männer: al-Ahjan (der Kämpferische), al-Ahmad, (der Rächer), al-Alam (der Gelehrte), al-Ankhra (der Löwe), al-Fessir (der Listige)

#Ehrennamen für Frauen: al-Jamila (die Schöne), ash-Shabra (die Glänzende), ash-Shaya (Juwel), as-Sarjaban (Aranierkatze), bint-al-Laila (Tochter der Nacht),

Namen werden mit ibn bei Männern und saba bei Frauen mit dem Namen des Vaters oder der Mutter verbunden (beispielsweise Djamilla saba Kerime, Zulhamin Yeshinasunni oder Cherek ibn Hamar) 

Kulturpaket Sanskritarische Stadtstaaten einfache Stadtbevölkerung (28 AP)

Brett- & Glücksspiel +2, Gassenwissen +2, Geschichtswissen +1, Götter & Kulte +2, Handel +2, Magiekunde +1, Sagen & Legenden +2, Überreden +1

Kulturpaket Sanskritarische Stadtstaaten Oberschicht (42 AP)

Reiten +2 oder Fahrzeuglenken +4, Tanzen oder Singen +1, Zechen +1, Betören +2, Etikette +3, Überreden +2, Brett-/Würfelspiele +2, Geschichtswissen +1, Rechnen +2, Rechtskunde +2, Handeln +2

Kulturpaket Sanskritarische Stadtstaaten einfache Landbevölkerung (8 AP)

Orientierung +1, Wildnisleben +1, Pflanzenkunde oder Tierkunde +1


Dafür ist die Profession einfach… Kämpe!

Kämpe (Kosten 183 AP)

Voraussetzung GE 13, KK 13
Sonderfertigkeiten
Sprachen für insgesamt 4 AP, Anführer (10 AP), Schwinger(8 AP), Kopfstoß((5), Auf Distanz halten I(15 AP), Unterlaufen I(10 AP), Hammerfauststil (10 AP)
Waffenfertigkeiten
Bögen 10, Wurfwaffen 8, Raufen 8
Eine der folgenden Fertigkeiten 10, eine Zweite 8 Hiebwaffen, Zweihandhiebwaffen, Schwerter, Zweihandschwerter,  Stangenwaffen
Talente:
Körper: Körperbeherrschung 3, Kraftakt 3, Selbstbeherrschung 2, Zechen 5
Gesellschaft: Einschüchtern 3
Natur: Orientierung 4, Wildnisleben 3
Wissen: Kriegskunst 6, Sagen & Legenden 4
Handwerk: Heilkunde Wunden 1, Handel 1, Steinbearbeitung 3
Empfohlene Vorteile: Hohe Lebenskraft, Verbesserte Regeneration (LE), Waffenbegabung, Zäher Hund, Hohe Zähigkeit
Empfohlene Nachteile: Schlechte Eigenschaft (Aberglaube, Jähzorn, Goldgier), Blutrausch, Hässlich
Ungeeignete Vorteile: Adel
Ungeeignete Nachteile: Krankheitsanfällig, Niedrige Lebenskraft, Schlechte Regeneration, Zerbrechlich

So, jetzt geben wir unserem Azzar noch ein paar Abenteuerpunkte… Der Brokthar ist ja schon etwas älter und erfahrener… meisterlich mit 1.400  AP sollte, imho, passen. Jetzt alles verrechnen und durchsteigern… und viola:



Aussehen:

Größe: 2,14 Schritt Gewicht: 155 Stein
Haarfarbe: Glatze, ursprünglich schwarz Augenfarbe: smaragdgrün

Werte:

MU 16 KL 11 IN 11 CH 11 GE 15 FF 11 KO 15 KK 17
LE 43 GS 7 INI 1W+16 SK 0 ZK 4 AW 8

RS / BE: 3 / 3 (Natürlicher Rüstungsschutz durch die Effekte der Verhornung (vor allem im Schritt und am Rücken. Azzar trägt normalerweise eine weite Pluderhose aus Seide in seiner Lieblingsfarbe Orange, dazu rote, mit Perlen und Glöckchen reich verzierte Pantoffel, und eine rote Weste. Er hätte noch eine Gestechschalenrüstung samt Helm und Zeug aus seiner Haremswächter-Zeit, allein, er passt nicht mehr hinein)

Schlagring (Raufen): AT 17 PA 11 (incl Mod  0/0) TP 1W+1 (incl L+S GE/KK 15) RW kurz
Großer Scimitar (Zweihandschwert): AT 17 PA 9 (Incl. Mod 0/-2) TP 2W+4 (inkl. 1 TP aus L+S KK14) RW mittel
Dschadra (Stangenwaffen): AT 14 PA 7 (incl Mod 0/-2) TP 1W+5 (Inkl L+S GE/KK 15) RW lang

Vorteile / Nachteile:
Verhornung, Hitzeresistenz, Kälteresistenz, Schlechte Eigenschaft (Jähzorn), Blutrausch, Eisern, Raubtiergeruch, Zäher Hund, Schlechte Eigenschaft (Aberglaube), Verstümmelt (Eunuch II), Hohe Lebenskraft V

Sonderfertigkeiten:
Sprachen für insgesamt 6 AP (Broktar II, Gmer II uns Sanskritarisch II, Anführer , Schwinger, Kopfstoß, Auf Distanz halten I, Unterlaufen I, Hammerfauststil, Wuchtschlag III, Rundumschlag I

Talente:
Kampf: Bögen 10, Raufen 15, Zweihandschwert 15, Wurfwaffen (Dolche) 8, Stangenwaffen 12
Körper: Körperbeherrschung 7, Kraftakt 8, Selbstbeherrschung 7, Zechen 5
Gesellschaft: Einschüchtern 12, Gassenwissen 12, Überreden 1, Willenskraft 8, Edikette 5
Natur: Orientierung 4, Wildnisleben 3
Wissen: Kriegskunst 11, Sagen & Legenden 6. Geschichtswissen 1, Götter & Kulte 7, Brett- & Glücksspiel 12, Magiekunde 1,
Handwerk: Heilkunde Wunden 7, Handel 13, Steinbearbeitung 3

AP / freie AP: 1430 / 55

Ausrüstung und Vermögen: Pantoffeln des ungeschickten Diebes, Heiltrank (1W6+4 LP), Waffen, Wasserschlauch mit Wein, Talismane und Amulette, Münzen aus diversen Ländern im Wert von 800 TE, Faustkampfgrube „Das Loch“ in Ribukan.