Karneval der Rollenspielblogs: Sprache – Von Grolmen und Irrogoliten

Vor etwas mehr als einen Monat gab es auf Glumboschs Schmiede einen recht interessanten Beitrag, in dem es um die Reproduktion antisemitischer Stereotype in DSA, insbesondere bei den Grolmen, ging. Der Beitrag, und die Reaktionen darauf, sind mittlerweile als Grolm-Gate bekannt.


Kurze Kritik zu dem Artikel: Ich halte das Anliegen des Bloggers für richtig und notwendig, den Artikel für gut. Er weißt auf ein Problem hin, das wir nichtjüdischen Rollenspielende haben: Wenn wir uns nicht explizit mit Antisemitismus beschäftigen, fallen und viele Steriotype und toxische Worte gar nicht auf. Es braucht solche polemischen Artikel, um uns mit der Nase auf das Problem zu stoßen, es braucht aber auch die Bereitschaft, mal ne heilige Kuh zu schlachten und sich mit unbequemen Thesen auseinanderzusetzen.


SJW (ja, ich weiß, das ist ein rechter Kampfbegriff. IMHO kann man aber Begriffe wieder zurückerobern und bei einem Begriff, der übersetzt „Kämpfer für soziale Gerechtigkeit“ heißt, würde sich so eine Eroberung lohnen) wie Teile der Riesländer nun mal sind, wollten wir von Glumbosch gerne unsere Grolmen im Tal der Klagen testen lassen. Andere Rakshazar-Recken waren aus gutem Grund dagegen, wir haben die Waldgrolme gezielt als eigene Kultur aufgebaut, frei von den Einflüssen Aventuriens. Und wir haben, soweit ich mich noch erinnern kann, auch keine bewusst antisemitischen Formulierungen eingebaut. Jedenfalls bekamen wir von Glumbosch eine Korb.

Die Geschichte hat mir dann keine Ruhe gelassen. Immerhin haben wir in Rakshazar tatsächlich eine Kultur geschaffen, für die die Juden Modell standen. Die Irrogotoliten. Ich möchte heute mal den Text aus unserem Buch der Helden rauskramen und nach Steriotypen abklopfen, sogut es geht.. Dann habe ich vor, die Kulturwerte für DSA5 zu entwerfen.

Erst mal der Privilegien- und Bias- Check. Ich bin männlich, hetero, cis, weiß, Beamter, Katholik. Nicht die Besten Voraussetzungen, diesen Text durchzuackern, aber was willste machen?


Bevor wir mit der Textanalyse beginnen, erst einmal die Frage, was wir (als Team Rakshazar) mit den Irrogoliten wollten und warum wir die Juden als Modell nahmen und von welchen Juden wir hier eigentlich reden.

Die Ursprünge liegen in DSA, in der Geschichte der Zwerge gab es eine Sippe, die bis in das Eherne Schwert wanderte und dort verschwand. Unsere Agrim und Irrogliten sind nachfahren dieser Zwerge, die sich vorbei an der Dämonenpforte ins Rieslang gegraben haben. Dabei wurden die Zwerge von Angrosch persönlich für diesen Frefel verflucht. Ein Teil der Zwerge wandte sich den Dämonen zu (Agrim) um den Fluch zu entkommen, ein anderer entwickelte sich zu einer Kultur weiter, die Streng den Gesetzen Angroschs folgt und sich so Erlösung vom Fluch erhoffen (im Grunde also Sünder und Gläubige mit er ganzen Erbsündethematik). Für die Beschreibung der Kultur suchten wir also ein Vorbild, das diesen Dualismus hat und bei dem der Erlösungsgedanke eine so entscheidende Rolle spielt. Realweltlich ist dies ein Alleinstellungsmerkmal der drei abrahamitischen Religionen, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Modell gefunden. Da Rakshazar ein Low-Fantasy-Barbaren-Setting ist, dessen Kulturen irgendwo zwischen Jungsteinzeit, Bronzezeit und früher Eisenzeit rumkrebsen, haben wir die Zeitmaschine angeschmissen und uns die jüdische Kultur der Richterzeit als Vorbild genommen. Für alle, die mit Religion jetzt nicht so viel am Hut haben: Richterzeit wird die im Buch der Richter erzählte Zeit zwischen Ende der Landnahme Israels und dem Ersten König, Saul, genannt. Archäologisch ist die Landnahme zumindest umstritten, Die Zeitperiode der Richter jedenfalls endet um 1050 v.CH. (oder vor unserer Zeit). Richter sind im Lichte des Buches nicht nur als rechtsprechende Personen anzusehen, sondern auch militärische, politische und religiöse Leitfiguren des Volkes. Eine typische Richtergeschichte besteht aus einer Abfolge von Ereignissen:

  • Abfall Israels von JHWH, Anbetung von Baal oder anderen kanaanäischen Göttern.
  • Bedrohung und Unterdrückung durch Fremdvölker
  • Hilfeschrei zu JHWH
  • Erweckung eines Richters (Retters) durch JHWH
  • Rettung Israels durch den Richter
  • Erneuter Abfall Israels von JHW

Der bekannteste Richter dürfte Simson (bzw. Samson) gewesen sein, aber auch Frauen konnten Richterinnen sein, etwa Debora (gut, die ist die einzig überlieferte Richterin, aber es war immerhin theoretisch möglich).

Aber warum grade die Juden? Weil mit dem Tanach und dem Alten Testament Selbstbeschreibungen des Volkes vorliegen. Beschreibungen, wie sie sich selbst gerne sahen und über ihre Geschichte dachten. Wir gaben also denen, von denen wir Elemente für unsere Fantasy-Kultur liehen, eine eigene Stimme und griffen nicht auf Fremdzuschreibungen zurück. Kulturelle Aneignung, ja, geb ich zu.


So, und jetzt zum Eingemachten: Quelle ist das Buch der Helden ab S. 162

Die Ursprünge des Volkes der Irrogoliten liegen im Drachengebirge, aus dem ihre Stammväter einst unter Führung des Propheten Irrogolosh, der ein Leben in Buße zur Vergebung der Sünden predigte, in die Weiten Rakshazars auszogen. Fernab der Städte ihrer faulenden Vettern und deren lästerlichen Sitten führen sie nun ein schlichtes Leben in Demut und Hingabe an Ankroju, der ihre Bitten erhörte, so dass nur noch wenige Neugeborene am Fluch der Fäule erkranken.

Mit „faulenden Vettern“ sind die Agrim gemeint, die tatsächlich den regeltechnischen Nachteil Fäule haben. Irrogolosh hat ganz offensichtliche Parallelen zu Mose. Das ist so gewollt, die Zeit der Landnahme beginnt mit dem Tod Moses.

LEBENSRAUM

Heimat der Irrogoliten sind die ungezähmten und wilden Hochtäler des Yal-Hamat-Gebirges, die sie von ihren dicht bewaldeten südlichen Grenzen bis hin zu den kargen und trockenen Ausläufern im Norden bewohnen. Zentraler Lebensraum des Zwergenvolkes ist das Umland der durch Gletscherwasser gespeisten Gebirgsbäche und -flüsse in den Tälern um den Berg Arakut. Auf dessen Gipfel befindet sich mit der kleinen, aber stark befestigten Stadt Jalkam auch die größte der wenigen festen, irrogolitischen Ansiedlungen.

Hmmm. Ich kann keine antijüdischen Klischees finden. Das einzige Klischee, das ich finden kann ist, das Zwerge im Gebirge leben…

LEBENSWEISE

Das Zentrum seines weltlichen Lebens ist für einen Irrogoliten seine Sippe. Diese Großfamilie, zu der auch jene Knechte und Mägde, die nicht direkt von einer der Sippe zugehörigen Familien abstammen, hinzugezählt werden, umfasst typischerweise zwischen 20 und 50 Personen. Oberhaupt ist der Patriarch, zumeist das älteste, männliche Sippenmitglied, der den Vorsitz und das letzte „Schiedswort“ bei Sippenversammlungen innehat und als Wortführer beim Kontakt mit anderen Sippen fungiert.

Sind Sippen hier ein antisemitisches Klischee? Ich denke nicht, ich glaube, das ist beschreibend für die jüdische Kultur jener Zeit. Die Stämme Israels waren zu beginn auch nicht viel mehr als Familien samt Dienerschaft. Auch das Patriarchat ist hier an die Lebensumstände des heiligen Volkes in der Bronzezeit angelehnt.

Das Zentrum des geistlichen Lebens eines Irrogoliten ist das heilige Buch Emshanosh, auf dessen Inhalt nahezu alle Gesetze, Bräuche und Sitten der irrogolitischen Kultur fußen, und dessen heilige Steintafeln Irrogolosh einst von Ankroju selbst erhalten haben soll. Der bekannteste Abschnitt des Emshanosh, von dem so gut wie jede Sippe eine vollständige Abschrift besitzt, trägt den Titel „Buch von Rechtschaffenheit und Würde“, enthält eine Großzahl von Sprüchen und Geschichten über die unterschiedlichsten Aspekte des alltäglichen Lebens, und ist zudem Quelle für zahlreiche Sprichworte.

Ich gebe es zu, Hier haben wir den Tanach… kulturell angeeinget. Oder das Alte Testament. Je nachdem, von welcher Seite man dies beleuchtet.

Über die Auslegung der Worte des Emshanosh wachen die Richtväter im Ankroju-Tempel zu Jalkamderen Aufgabe, darüber hinaus auch die Verwaltung der Stadt und die Klärung sämtlicher Rechtstreitigkeiten zwischen verschiedenen Sippen umfassen. IhreRichtersprüche werden in der Regel von allen Irrogoliten ohne Widerspruch anerkannt.

Hier haben wir unsere Richter, vor allem in der Rolle der Richter.

Aufgrund des hohen Stellenwerts des Emshanoshs werden schon den Jüngsten im Kreise der Sippe die verschlungenen

Glyphen der irrogolitischen Schrift gelehrt, auch wenn nur die Wenigsten jemals selber eine Schriftrolle in Händen halten werden.

Hier haben wir ein jüdisches Stereotyp, das von gläubigen Juden selbst gerne bemüht wird: Ein Volk des Buches zu sein, dass die heiligen Schriften lesen kann. Das ist gläubigen Juden tatsächlich so wichtig, dass sie sogar ein Übergangsritual (vom Kind zum Erwachsenen) rund um das Vorlesen der heiligen Schrift entwickelt haben.

Obwohl es in einigen Tälern feste Siedlungen gibt, leben die meisten Irrogoliten nach wie vor als Halbnomaden, die mit ihren Ziegenherden auf der Suche nach saftigen Weideflächen – verschiedenen uralten Pfaden folgend – von Tal zu Tal ziehen. Nur selten verweilen sie länger als einen Monat an ein und demselben Ort. Die Ziegen liefern den Großteil dessen, was eine Sippe zum Leben benötigt: Milch, Fleisch, Felle, Leder und Sehnen.

Alltäglich anfallende Arbeiten werden von allen Sippenmitgliedern gemeinsam erledigt, wobei den irrogolitischen Frauen traditionell die Führung des Zelthaushalts obliegt, während die Männer meist das Hüten der Ziegen übernehmen oder Handwerkstätigkeiten ausüben.

Antisemitische Stereotypen kann ich hier keine erkennen, für mich hört sich das nach einer Stadart-Halbnomaden-Kulturbeschreibung an.

Landwirtschaftliche Produkte stammen zu großen Teilen aus den fruchtbaren Tälern am Fuße des Arakut. Hier bauen etliche dauerhaft sesshafte Irrogolitensippen neben Hirse, Weizen, Wein und Oliven auch noch eine ganze Reihe weiterer Nutzpflanzen an.

Wein. Auch die Juden waren große Weinbauern und Trinker, zumindest wird Wein über 160 mal im Alten Testament erwähnt. Wein war haltbarer (und hatte keine Verbindung zu Götzenkulten, etwa denen, die in Ägypten praktiziert wurden).

Gelegentlichwerden aber auch Waren im Handel mit dem Dreistromland erstanden. Stets sind die Wanderungen einer Sippe daher so eingerichtet, dass man zumindest zum Sommerende in der Nähe Jalkams lagert, zumal kein Irrogolit das alljährlich zu dieser Zeit stattfindende Dokrah-Fest verpassen will, bei dem die heiligen Steintafeln, auf denen Irrogolosh einst selbst die Worte des Emshanosh eingravierthaben soll, den Gläubigen präsentiert werden.

WELTSICHT UND GLAUBE

Nach den Lehren der Irrogoliten ist Ankroju, der „unumstößlich Eine“, der einzige und wirklich wahre Gott, der Weltenhirte, der ihnen den Fluch der Fäule nahm und sie in ihre jetzige Heimat führte. Alle von anderen Völkern verehrte „Götter“ stellen ihrer Vorstellung nach entweder Teilaspekte Ankrojus dar, sind frei erfunden oder entspringen gar den Einflüsterungen böser, zerstörerischer Geister und Dämonen.

Auch wieder eine Anlehnung an die Geschichten aus dem Tanach, vor allem aber aus dem Buch der Könige. Ernsthaft lest euch mal das Buch der Könige durch. Da geht es die ganze Zeit nach dem Muster „Danach kam jener König, der war dem Herrn ein Gräuel, denn er tat, was seine Väter taten und opferte den Baalen. Und danach kam der andere König, der war soghar noch schlimmer, Gott sei gedankt starb er aber schnell…“

Ankroju wird im alltäglichen Sprachgebrauch nur sehr selten bei seinem Namen genannt, denn dieser ist den Irrogoliten zu heilig, um ihn leichtfertig oder gar bei profanen, alltäglichen Anlässen auszusprechen. Irrogoliten wählen deshalb meist blumige Umschreibungen wie „der Herr“, „das Licht“ oder „der Wahre“, wenn sie von ihrem Gott reden. Sehr oft wird auch das Wort „Gott“ wie ein Eigenname Ankrojus verwendet, was auf Nicht-Irrogoliten meist etwas irritierend wirkt.

Wird heute noch so gemacht. JHW als Verschriftlichung des Namens Gottes und auch wir Katholiken singen von einem Gott Sebahoth (was übersetzt Herr der Heerscharen heißt). Auch Allah hat viele Beinahmen.

Sehr viel eher als an den Einen selbst richten betende Irrogoliten jedoch ihre Bitten an den Propheten Irrogoloshoder einen seiner heiligen Gefolgsleute, denen nachgesagt wird, besonders nahe an Ankrojus Ohr zu sein. Der Gott selbst erscheint vielen als zu heilig, zu mächtig und in letzter Konsequenz auch zu reizbar, als dass man es wagen würde, ihn direkt mit alltäglichen Banalitäten zu behelligen.

Das, meine lieben evangelischen Leser, ist übrigens auch der Grund für die Heiligenverehrung im Katholizismus.

Dennoch prägen Gebete das irrogolitische Alltagsleben: Nahezu für jeden Anlass werden zumindest ein paar wenige passende Worte gesprochen, von denen die wichtigsten die Dank- und Abendgebete sind, die die gesamte Sippe gemeinsam im großen Versammlungszelt oder am Lagerfeuer singt. Neben dem Propheten und den Heiligen stehen Ankroju dem irrogolitischen Glauben nach noch eine Reihe geisterhafter Diener zur Seite, die Semoshim. Diese treten als Mittler zwischen den Geschöpfen der Welt und Ankroju auf, überbringen in seinem Namen Botschaften oder führen seine Anweisungen aus.

Ok, hier weiß ich, aufgrund meiner mangelnden Sprachfertigkeit, nicht, ob wir hier tatsächlich hebräische Worte verwendet haben. Jedenfalls steht hier der Engelsglaube im Zentrum dieses Absatzes, den es in allen drei abrahamitischen Religionen gibt.

Heiligster Ort der irrogoliten ist der Tempel in Jalkam, in dem wie nach alter Vorväter Sitte die ewige Flamme als Zeichen für Ankrojus nie verlöschendes Licht brennt. Die Tempelanlage wird von einer halb in den Fels des Berges geschlagenen Höhle gebildet, zu Ehren von Ankrojus Heimstatt Sholoshtan, die die Irrogoliten tief im Inneren der Berge vermuten.

Wieder eher ein Zwergenklischee. Feuer, Berg, Höhle.

Jeder Gläubige, – wobei hierbei nicht die Zugehörigkeit zum Volk der Irrogoliten ausschlaggebend ist, sondern allein der Glaube an den einen, wahren Gott – darf nach seinem Tod seine Sünden bei der Durchquerung des (Lava-)Flusses der Läuterung fortwaschen, um anschließend ins güldene Sholoshtan einzugehen, wo Ankroju auf ewig an der Seite der Gerechten wohnt. Ungläubige Seelen hingegen vergehen nach den Lehren der Emshanosh bei dem Versuch den Fluss zu durchschwimmen. Wessen Wesen im Innersten verdorben und voller Frevel ist, der beginnt jedoch bereits zu Lebzeiten zu vergehen und zu verfaulen. Damit diese seelische Verderbnis, welche sich im Fluch der Fäule auch äußerlich offen zeigt, nicht auf andere Irrogoliten übergeht und sie vom wahren Pfad Ankrojus abbringen kann, müssen die Erkrankten den Überlieferungen zufolge aus der Gemeinschaft getilgt werden. Die wenigen Unglücklichen, denen Ankroju den Fluch der Fäule nicht nahm, gelten somit als Aussätzige und werden bestenfalls aus dem Leben ihrer Sippe ausgeschlossen, weitaus häufiger jedoch öffentlich gesteinigt.

Lepra (und andere Hauterkrankungen) galten im Judentum (und auch Christentum /Islam) zumindest lange Zeit als Strafe Gottes, Betroffene wurden aus der Gesellschaft geschmissen, auch wenn sie Miriam heißen, Schwester vom religiösen Führer ist, Prophetin und ein paar Seiten weiter vorne eine positive Rolle in der Bibel hatte. Das mit der Leuterung durch Feuer ist in allen abrahamitischen Religionen drin.

Der irrogolitische Glaube fußt auf den heiligen Steintafeln, deren Inhalt das Buch Emshanosh bildet und dessen Auslegung und Erhaltung den Richtvätern obliegt. Bei religiösen Streitfragen entscheidet der Rat der Richtväter, dem die sieben ältesten Richtväter vorstehen. Will ein Irrogolit sein Leben voll und ganz Ankroju widmen so wird er ein Anachoret und lebt fortan in abgeschiedenen Gemeinschaften in einem der vier irrogolitischen Bergklöstern, wo er die meiste Zeit über meditiert und über das Wesen Ankrojus und der Welt nachsinnt. Unter sanskitarischen Schatzjägern geht allerdings das Gerücht um, dass sich in den Klöstern noch weit mehr finden lässt als betende Zwerge.

Wieder das Aufgreifen des Volk des Buches Trope und die Stellung der Richterväter. Mit dem letzten Satz wird eine innerweltliche Verschwörungserzählung aufgebaut. Erinnert ein bisschen an die Weltverschwörungsmythen in unserer realen Welt.

SITTEN UND BRÄUCHE

Die Pflege der Familie und damit der Erhalt der Sippe ist für einen Yal-Hamat-Zwergen höchstes Ziel, ist doch einem jeden von ihnen seine Abstammung sehr wichtig; das Emshanosh besteht zu großen Teilen aus ausschweifenden Stammbäumen und Familiengeschichten der wichtigsten Sippen der Vorzeit.

Ein Klischee, das aus der Bibel aufgegriffen wird. Das geht auf die zwölf Stämme Israels zurück, die mit speziellen Aufgaben betraut wurden. Auch im Neuen Testament spielt die Abstammung Jesu eine wichtige Rolle: Als Messias muss er aus dem Hause Davids (über die männliche Linie) stammen.

Ein männlicher Irrogolit kann nach den Regeln des Emshanosh so viele Frauen heiraten, wie er möchte. Er muss allerdings zum einen jede Frau, die er heiratet, auch versorgen können und zum anderen muss die erste Ehefrau den weiteren Hochzeiten zustimmen. Ob diese Bedingungen gegeben sind, überprüft der Sippenpatriarch, bei Patriarchen jedoch der Rat der Richterväter. Die zuerst geheiratete Frau nimmt den Rang der Hauptfrau ein und hat daher besondere Privilegien in Bezug auf das Erbrecht und die Namensgebung der Kinder. Außerdem hat sie dieselben Mitspracherechte bei der Sippenversammlung wie ihr Ehemann. Von Nebenfrauen wird erwartet, dass sie den Entscheidungen des Familienvaters bzw. der Hauptfrau folgen. In der Praxis werden Entscheidungen, die die einzelnen Familien betreffen, allerdings möglichst einvernehmlich getroffen, allein schon um den Zeltfrieden zu wahren. Kinder sind von dieser Rangfolge nicht betroffen. Alle Kinder werden mit derselben Liebe und Sorgfalt behandelt – unabhängig davon, ob sie von der Haupt- oder einer Nebenfrau stammen. Mit der Fäule geschlagene Kinder jedoch werden – wie es das Emshanosh bestimmt – meist direkt nach der Geburt getötet oder ausgesetzt, wobei letzteres in der harten Bergwelt des Yal-Hamat in aller Regel zum selben Endergebnis führt. Ebenso ergeht es der Mutter, die den Fluch der Fäule über die Sippe brachte, wobei dieses Schicksal Haupt- und Nebenfrauen gleichermaßen treffen kann.

Wenn ich mir hier die Webside zu biblischem jüdischem Recht anschaue, denke ich, wir haben da etwas teilweise besseres geschaffen. Immerhin sind die Kinder rechtlich alle gleichgestellt (etwas, was in Hinblick auf uneheliche Kinder vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland noch ganz anders war…). Nebenbei zur Vielweiberei: Die aventurischen Zwerge leiden unter akutem Frauenmangel, eine Frau kommt da auf drei Kerle. Diesen sind die Irrogoliten (und Faulzwerge allgemein) losgeworden, es herrscht wieder fiftiy fiftiy in den Geschlechtern.

Eheliche Untreue gilt den Irrogoliten als abscheuliches Verbrechen und wird je nach Schwere der Tat mit Strafzahlungen oder dem Sippenausschluss geahndet, der sowohl den untreuen Mann als auch die untreue Frau trifft. Eheschließungen finden meist im großen Tempel in Jalkam statt und ganz besonders häufig während des Dokrah-Fests, an dem die heiligen Emshanosh-Steintafeln dem Volk enthüllt werden, damit sich jeder von der Richtigkeit der Entscheidungen der Richtväter überzeugen kann.

Klischee? Jaein. Grausame (nach heutiger Sicht) Strafen für moralische Verfehlungen stehen im Deuteronomium. Sie sind nicht zwingend Alleinstellungsmerkmal des Judentums, auch das Christentum hatte, genauso wie der Islam, die gleichen oder zumindest ähnliche Regeln.

Hierbei blühen die sonst schlichten und pragmatischen Zwerge zu wahren Frohnaturen auf und es wird ausgiebig gefeiert, geschlemmt und getrunken. Besonders beeindruckend sind die vielen Tanzveranstaltungen zur Joblik, einer schnellen, rhythmischen Musik, die auf eigentümlichen Blasinstrumenten gespielt wird.

Hier haben wir das Klischee des tanzenden Juden auf einer Hochzeitsfeier. Hava, nagila hava… Und Klezmermusik haben wir hier auch reingenommen. Ich weiß jetzt nicht, ob das antisemitisch ist (imho nein), kulturelle Aneignung ist es auf jeden Fall.

Mit dem Fest geht auch der alljährliche, große Viehmarkt einher, bei dem die Patriarchen neues Zuchtvieh kaufen, eigene Tiere feilbieten oder gar groß angelegte Herdentäusche arrangiert werden.

 

HANDWERKSKUNST

Grundlage vieler irrogolitischer Erzeugnisse ist die Ziege. Aus Fell und Haut werden Kleidung, Zeltplanen und Pergamente hergestellt. Die Milch wird nur selten frisch getrunken, dafür aber häufig zu einem besonders aromatischen Ziegenkäse verarbeitet. Durch Versetzen mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen entstehen unzählige Varianten, von denen der Knoshkas, der neben Kümmel und Bärlauch eine große Menge Knoblauch enthält, selbst im Dreistromland berühmt und berüchtigt ist. Daneben werden von sesshaften Sippen Gemüse, verschiedene Getreide und Früchte angebaut. Als Exportware bei den umliegenden Völkern besonders begehrt ist der schwere und süße Jalkamer Rotwein, der am Südhang des Arakut kultiviert wird. Bier wird zwar auch gebraut, aber nur rituell beim Dokrah-Fest getrunken. Alltagsgetränk ist hingegen ein alkoholfreier Most, der aus mit Hochgebirgskräutern versetzten Trauben hergestellt wird.

Ahhh, ja, die Speisegesetze. Die haben wir rausgelassen, interessanter weise. Für mich als Durchschnittsbayern ohne gläubigen Juden im näheren Bekanntenkreis wäre es echt eine Herausforderung, einen solchen bewirten zu wollen. Ich wäre mir da echt unsicher, welche Gerichte ich wann wie kochen sollte und wie viel Zeit zwischen einem Rinderbraten und einem Pudding liegen müssen. Darf ich Rinderbraten und Semmelknödel zusammen servieren? Oder soll ich lieber Kartoffelknödel nehmen? Übrigens… bei Veganern ginge es mir ähnlich. Vegetarier gehen, aber Veganer? Wo kriege ich hier im niederbayrischen Niederbayern Eiersatz her?

Weitere wichtige Materialien sind der im Arakut-Tal angebaute Flachs und die Wolle der Yal-Hamat-Schafe, deren Zucht aber nur wenigen Sippen gelingt. Bei der Herstellung von Schmiedewaren verstehen sich die Irrogoliten vor allem auf die Fertigung und Weiterverarbeitung von Bronze, da das Wissen ihrer Vorfahren um die Stahlverhüttung im Dunkel der Geschichte verloren ging. Quelle der Erze sind einige Minen im südlichen und westlichen Yal-Hamat. Das Erbe ihrer Vorväter zeigt sich vor allem bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen feste Gebäude errichtet werden müssen; die Stadt Jalkam gilt nicht umsonst als schier uneinnehmbare Festung.

 

TRACHT UND BEWAFFNUNG

Die Kleidung der Irrogoliten ist eher zweckdienlich und schlicht als aufwändig und schmuckvoll. Beide Geschlechter tragen weite Kaftane aus Wolle und – wenn sie es sich leisten können – Leinen, die mit schlichten Ledergürteln zusammengehalten werden, dazu Kopftücher und einfache Turbane. Viele ältere, männliche Irrogoliten tragen über dem Kopftuch noch einen hohen, zylinderförmigen Hut, als Ausdruck ihrer Würde.

Ahh, die Klamotten und das Aussehen… Da gibt es eine schöne Zeichnung dazu. Ich glaube, die stammte aus der Feder von KonradV. Hakennase oder Glatze haben die beiden dargestellten Irrogoliten schon mal nicht, eher einen ausgeprägt breiten Zinken. Klamottentechnisch tragen beide einen Kaftan, einer das oben erwähnte Zylinderchen. Verschlagen blickt keiner drein, eher entschlossen. Jedenfalls ein ganz anderes Bild als die Grolme. Und seltsam vertraut, die beiden könnten sofort in einem Bibelschinken mitspielen…

Zur Färbung der Stoffe werden vor allem verschiedene Pflanzen und Erden aus dem Gebirge verwendet, so dass Grün- und Ockertöne vorherrschend sind, bei reichen Sippen selten auch einmal rot oder gelb. Als Fußbekleidung dienen in jedem Falle schlichte, widerstandsfähige Ledersandalen.

Von übertriebenem Schmuck halten Irrogoliten nichts,selten werden zu besonderen Anlässen farbige Bänderin Bärte und Haare geflochten. Eine Ausnahme hiervon bilden die Richtväter, die zu offiziellen, religiösen Feiern einfarbige, smaragdgrüne Prunkroben anlegen, zu denen ein mit Goldborten bestickter, zylindrischer Hut mit dem charakteristischen weißen Nackentuch getragen wird.

 

Gilt es die Weidegründe oder die Sippe zu verteidigen, zeigt sich auch bei den ansonsten eher besonnenen Irrogoliten ihr wildes, zorniges Zwergenerbe. So findet man im gesamten Yal-Hamat-Gebirge großzügig auf Bergkuppen und in Hochtälern verteilte Speerschleudern, die einst in den Zeiten der ersten irrogolitischen Siedler Drachen und anderes Geschmeiß vom Himmel holten. Die meisten dieser mannshohen Ungetüme werden allerdings nur noch im Kerngebiet um den Arakut instandgehalten, so dass sich in den südlichen und nördlichen Gebirgsausläufern immer wieder überwucherte und von Wind und Wetter halb zerstörte Anlagen finden lassen.

Im Nahkampf nutzen die Irrogoliten ihre Hirtenstäbe oder den Grondarosh, einen wuchtigen, mit langen, spitzen Metallnieten gespickten Streitkolben, der ob der etwas ungestümen Kampfesweise der Irrogoliten und der dabei lautstark gesungenen Kampfgebete bei den räuberischen Nomaden der südlichen Lath mal angstvoll mal spöttisch auch als „heiliger Prügel“ bezeichnet wird.

Auf die Distanz greift ein Irrogolit gerne zu schweren Wurfspeeren, die er mit Hilfe spezieller Speerschleudern erstaunlich weit zu schleudern weiß.

Irrogolitische Krieger haben sich einen Ruf als besonders zähe Gegner erarbeitet, sind allerdings mitunter auch als ungelenk und eher „direkt“ bekannt. Einzige stehende „Einheit“ sind die Truppen von Jalkam, die in bronzenen Plattenrüstungen die Pässe und Routen rund um den Arakut sowie die Stadt selbst sichern. Ansonsten werden in Kriegszeiten Kämpfer aus den verschiedenen Sippen zusammengerufen, die, je nach dem Reichtum ihrer Familien, unterschiedlich gut gerüstet sind.

Wurfspeere und Speerschleudern sowie Prügel… alles typische Bronzezeitwaffen. Schnappt euch mal die Heiligen Schriften und lest nach, wie früher die Musterungen abliefen. Parallelen lassen sich erkennen.

MAGIE

Irrogoliten lehnen jegliche Form von Magie als „Hexerei“ ab, da die mit ihrem Wirken verbundenen Gefahren den Weg der Buße – und damit Ankrojus Nähe – zu verlassen ihrer Ansicht nach immens groß sind. Aus diesem Grund existiert in der Kultur der Irrogoliten auch keine eigene magische Tradition. Bei den umliegenden Völkern allerdings erzählt man von den Richtervätern, dass sie übernatürliche Mittel und Wege kennen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Zudem sollen die Anachoreten der Klöster „heilige Formeln“ kennen, die den Urgrund der Schöpfung bilden und mit denen sie Fels und Wasser, Mensch und Tier beeinflussen können. Irrogoliten selbst betrachten derlei Geschichten allerdings mehr als Belege dafür, dass Ankroju besondersgottesfürchtige Heilige mit speziellen Gaben und Fähigkeiten ausstattet und nicht etwa als Beweis für magisches Wirken.

So, da haben wir tatsächlich was gefunden, allerdings braucht man hierfür schon etwas Wissen. In der Bibel / Talmud wird Zauberei explizit verboten (z.B. Mose 2 22:17, Mose 3 19:31 usw.). Wahrscheinlich ist das so ein bronzezeitliches Alleinstellungsmerkmal des jüdischen Volkes, denn in den Kulturen rund um sie herum war Wahrsagerei und Zauberei ein ganz natürlicher Bestandteil des Volksglaubens. Aber auch die Bibel berichtet von Juden, die Zauberer konsultieren: Saul zum Beispiel. Der lässt von der Hexe aus Endor den Propheten Samuel aus dem Reich der Toten beschworen. Geht schlecht für Saul aus. Von Davids Sohn, König Salomon, geht die Sage, dass er viele Dämonen und Dschinns im Dienste hatte. Und auch die Sage vom Prager Golem spielt hier in die Richtung rein. Und dann gibt es noch die Kabbala und, und, und. Das angebliche Geheimwissen ist es auch, was angeblich in den unsäglichen Protokollen niedergelegt sein solle. Ob es aber hier im Kontext einer Fantasy-Welt, in der es tatsächlich Zauberei gibt, gefährlich ist… ich weiß ja nicht.

DARSTELLUNG

Ein Irrogolit ist aufrecht und voll guten Willens. Er sieht sich als Auserwählten Ankrojus und ist dank seiner Vorliebe für die schönen Seiten des Lebens ein durchaus angenehmer Reisepartner. Fremden gegenüber sind Irrogoliten meist relativ offen eingestellt, so dass man gut mit ihnen auskommt, solange man sich nicht auf theologische Diskussionen einlässt, die schnell in Streitgespräche ausarten können. Bei der ersten Begegnung kann es passieren, dass die Yal-Hamat Zwerge zunächst misstrauisch und distanziert wirken, was sich jedoch nur solange hält, bis geklärt ist, ob ein Fremder freundlich oder feindlich gesinnt ist; Feinde bekommen schnell den Hirtenstab zu spüren. Leider gehört der Irrogolit trotz aller Erfahrung meist nicht zu den herausragenden Kämpfern einer Gruppe, aber seine Zuversicht und praktische Veranlagung gereichen seinen Begleitern dennoch oft zum Nutzen. Es gibt im mittleren Riesland kaum einen Ort, an den es nicht schon mal einen irrogolitischen Weinhändler verschlagen hat. Selbst im fernen Rimtheym wird gelegentlich der schwere Jalkamer aufgetischt.

 

Ich denke, hier haben wir eine recht positive Darstellung gewählt. Das mit dem Händler ist jedoch auch so ein Klischee, das einen antisemitischen Hintergrund hatte. Der Grund, warum früher viele Juden im Handel tätig waren ist, weil ihnen jedes andere Gewerbe außer Medizin, Handel und Geldverleih oft verboten war. Auch unser bayrischer Erfinder der Jeans, Herr Levi, war ursprünglich Hausierer (und nebenbei hab ich es gerade geschafft, Juden, Amerikaner und Franken anzupissen 😊 )

TYPISCHE NAMEN

Die Namen der Irrogoliten unterscheiden sich merklich von denen ihrer verfaulten Verwandten. Erwähnenswert ist vor allem der sanskitarische Einfluss auf die meist zwei- bis dreisilbigen Namen. Familiennamen kennen die Irrogoliten nicht. Stattdessen nennt man seinenVater und den Patriarchen seiner Sippe. Die von Ehud gezeugte Hirtin Geva aus der Sippe des Nehemias würde sich also mit: „Geva, Tochter des Ehud aus Nehemias Sippe“ vorstellen.

So gut wie jede Sippe ist darüber hinaus – aufgrund der akribisch geführten Stammbäume – in der Lage, ihre Abstammung bis zu einem Stammvater zurückzuverfolgen, der einst Irrogolosh bei seinem Auszug der Buße gefolgt ist. Wenn die Yal-Hamat-Zwerge von unterschiedlichen Sippen sprechen, dann werdendiese Stammväter mit einem „seb“ – was so vielbedeutet wie „ zugehörig“ – an den Namen des Sippenpatriarchen und dessen Vater angehängt. Im obigen

Beispiel würde man also von „Der Sippe Nehemias, Sohn des Ishnums seb Koriel“ sprechen.

 

Männlich: Aaron, Admon, Dagainosh, Ebenezer, Ehud, Ephraim, Gomer, Hyamosh, Ishmael, Jarudosh, Kaniel, Lemeaosh, Malachias, Nehemias, Phineosh

Weiblich: Afraima, Bathya, Chaya, Dayla, Elisha, Esther, Geva, Hadassa, Idhe, Jezreel, Kefira, Naysa, Ofrah, Saloma, Thirza

 

So, hier haben wir wieder aus der jüdischen Kultur geräubert.

Was denken Irrogoliten über:

Angurianer: „Unsere Nachbarn und Freunde! Ein bisschen verwegen schauen sie ja schon aus, aber sie sind grundanständige Leute. “

Menschen allgemein: „Warum fällt es ihnen eigentlich so schwer, Ankroju als Einheit zu sehen und nicht in seine tausend Fragmente zu zersplittern?“

Sanskitaren allgemein: „Da kann man trefflich sehen, wie Gold den Charakter verdirbt. “

Kalabethi (Sanskitaren): „Sie sind auf dem richtigen Weg. Hoffen wir, dass ihnen ihr Erfolg nicht zu Kopf steigt. “

Parnhai: „Frieden und Sanftmut sind Tugenden – aber man muss sich und die Seinen auch verteidigen können!“

Brokthar allgemein: „Rahel? Ebeneezer? Holt eure Schwestern ins Zelt. Und versteckt den Wein! Wenn er fragt, sagt ihm wir haben nur Käse und Wasser!“

Amhasim: „Vermaledeite, gottlose Bastarde!“

Agrim: „Sie sind im Inneren verfault und zu Recht verflucht. Hüte dich vor ihrer Verderbnis und lass dich nicht von ihnen vom wahren Pfad Ankrojus abbringen. Sie müssen aus unserer Mitte getilgt werden. “


Hmmm, so viele antisemitische Klischees konnte ich nicht finden. Ein Persilschein? Wohl eher nicht, ich denke eher, ich bin zu ungeübt darin. Bitte schreibt mir in die Kommentare, wenn ihr etwas gefunden habt. Wenn ihr nichts gefunden habt und meint, dass dies eine gute Repräsentation ist, lasst es mich auch wissen. Was ich auf jeden Fall gefunden habe ist, dass wir viel aus dem Judentum, wie es vor über 3000 Jahren gelebt wurde, geklaut haben. Das war, wie eingangs schon erwähnt, Absicht. Nebenbei… ich bin noch immer nicht mit dem Konzept der Kulturellen Aneignung warm geworden…

Für mich war es schön, in diesem doch schon etwas älteren Text zu stöbern und sprachlich und inhaltlich zu analysieren. Irrogoliten gehören eindeutig zu meinen Lieblingsvölkern, auch wenn ich daran nicht selbst mitgewirkt habe. Ich mag das robust bodenständige, kleinbäuerliche dieser Kultur. Nun, wie versprochen, die Irrogoliten aus DSA5 Kulturaufsatz:


Irrogoliten

Sprache: Rogorakshi

Schrift: Irrogolosch Glyphen (2 AP)

Ortskenntnis: Hochtäler des Yal-Hamat-Gebirges

Sozialstatus: keine

Übliche Professionen:

#Weltliche Profession: Elitekämpfer, Kämpe, Bestienbezwinger, Wildnisführer, Hirte, Gauner, Müßiggänger, Rhapsode, Richtvater

#Zaubererprofession: Schwertmagier (selten)

#Geweihtenprofession: Kultist

Typische Vorteile: Begabung in Handwerkstalenten (vor allem Metallbearbeitung und Steinbearbeitung), Soziale Anpassungsfähigkeit

Typische Nachteile: Schlechte Eigenschaften (Aberglauben), Schlechte Eigenschaften (Jähzorn), Schlechte Eigenschaften (Neugier), Persönlichkeitsschwäche (Vorurteile), Behäbig

Untypische Vorteile: keine

Untypische Nachteile:  Angst vor … (engen Räumen), Blutrausch, Nachtblind, Butrausch, Adlig

Typische Talente: Götter und Kulte, Geographie, Geschichtswissen, Musizieren, Orientierung, Rechnen, Sagen & Legenden, Steinbearbeitung, Tanzen, Tierkunde, Verbergen, Zechen

Untypische Talente: Boote & Schiffe, Fliegen, Schwimmen

Typische Namen:

#männlich: Aaron, Admon, Dagainosh, Ebenezer, Ehud, Ephraim, Gomer, Hyamosh, Ishmael, Jarudosh, Kaniel, Lemeaosh, Malachias, Nehemias, Phineosh

#weiblich: Afraima, Bathya, Chaya, Dayla, Elisha, Esther, Geva, Hadassa, Idhe, Jezreel, Kefira, Naysa, Ofrah, Saloma, Thirza

 

Kulturpaket Irrgotoliten (27)

Klettern +1, Geographie +2, Geschichtswissen +1, Wildnisleben +, Musizieren +1, Sagen & Legenden +1, Götter & Kulte +2, Steinbearbeitung +1, Tanzen +1, Verbergen +2, Zechen +1

Variante Ausgestoßener (0 statt 27 )

Nachteil Fäule I, Verbergen +3 statt +2, Klettern +1, Geographie +2, Geschichtswissen +1, Wildnisleben +, Musizieren +1, Sagen & Legenden +1, Götter & Kulte +2, Steinbearbeitung +1, Tanzen +1, Zechen +1

6 Gedanken zu „Karneval der Rollenspielblogs: Sprache – Von Grolmen und Irrogoliten

  1. Pingback: Die Irrogoliten im Stereotypencheck bei dnalor – Nuntiovolo.de

  2. blut_und_glas

    Den sprichwörtlichen Elefanten im Raum hast du absichtlich ausgeklammert?

    Dass die Irrogoliten als, wie du selbst sagst, ganz explizit jüdisch (historisch und religiös) inspirierte Kultur _keine Menschen_ sind?

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    1. rolandhofmeister1 Autor

      Oh… den hab ich nicht gesehen, ehrlich gesagt. Guter Einwand. Gegenfrage: wie schlimm auf einer Skala von 1 bis 10 ist das? Immerhin gehören Zwerge seit Tolkin zu den klassischen „Guten“ Fantasywesen. Zudem ist unser Rakshazar hier ziemlich divers, du kannst fast alle Spezies spielen…

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