Archiv für den Monat Februar 2019

Karneval der Rollenspielblogs: Fluggeräte und Piloten

Ich wollte mal an dieser Stelle einen zwischenbericht senden, was so aus der Idee vom Luftmagier, der einen verlassenen Flugplatz wiedereröffnet, geworden. Ich will das ganze für Myranor ausarbeiten, weil es da eben einen verlassenen Flugplatz gib. Leider bin ich noch nicht so weit, wie ich sein wollte, dar Real-Life spielt mal wieder nicht mit. Trotzdem. Auftraggeberin und Antagonist stehen schon mal:

Schon seit ihrer Kindheit ist ihre Exzellenz, Adepta major Astralis ter Quoran von Vögeln, Insekten und Luftschiffen, eigentlich von allem, was irgendwie fliegen kann, begeistert. Vor allem die arkanomechanischen Fluggeräte haben es ihr angetan. Von der Decke ihres Zimmers in der Cammer von Trivina hängen die Modelle berühmter Luftschiffe, die sie selbst gebastelt hat. Vor vier Jahren hat sie von einer Bekannten, einer Zenturio ihres Hauses, Aufzeichnungen aus dem Jahr xxxx erhalten. Darin wird von einem großen Flugfeld in Lærvik auf Utland berichtet, von dem aus vor xxxx Jahren jagt auf die Piraten Kyrbluthavens gemacht wurde. Bei ihren Nachforschungen fand Adepta Astralis heraus, dass der Flughafen mittlerweile verfallen ist und dort nun die Insektokopter der einst glorreichen Piratenjäger vor sich hingammeln. Erst vor kurzem konnte sie ihren alten Lehrmeister bequatschen, ihr Geld, Schiff, Mannschaft und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, um die am wenigsten beschädigten Fluggeräte zu bergen (so der eigentliche Auftrag, immerhin ist so eine Insektokopter gut 1000 Aureal wert). Ihr eigentliches Ziel, dass sie hinter dem Rücken ihrer Kammer verfolgt, ist es aber, die Fluggeräte zu renovieren und den Flugplatz zu wiedereröffnen. […]

Heidrir Einrirsson, der Seekönig von Kyrbluthaven, ist, gelinde gesagt, entsetzt, das jemand den alten Flugplatz wiedereröffnen will. Skalden haben ihn davon informiert, Skalden sangen auch Lieder von tapferen Kapitänen, die von Insektokoptern gejagt wurde, deren Schiffe versenkt wurden oder durch Beschuss ihr Leben ließen. Für Heidrir Einrirsson ist klar: Die aktivitäten auf dem Flugplatz kommen einer Kriegserklärung gleich. Schon sammelt er eine Kriegsflotte um sich, um im Frühling einen Kriegszug gegen den Flugplatz zu führen. Vorher schickt er aber einen Boten los, der dem Flugplatz (und der Stadt Lærvik) ordentlich den Krieg erklärt. Da es schon Spätherbst und das Meer nur noch kurz befahrbar ist, weiß er, dass die Stadt auch keine Verstärkung durch den Horas erhalten wird, zumindest keine Verstärkung, die rechtzeitig ankommen wird.

Als Finale habe ich mir einen Luft/Seekampf vorgestellt, bei dem dei Helden mit wieder flott gemachen Insektokoptern auf Piratenjagt gehen. EPIC halt 🙂

Memoria Myrana 53 ist draußen!

Die MM53 ist draußen, und zwei meiner Abenteuer sind drin.

Ich fühle mich… befreit. Die zwei Abenteuer lagen bei mir schon lange auf Halde oder auf dem Fertig-aber-nicht-Gelayoutet-Haufen.

Die Geschichte zum Turm des Mordai begann damals im November 2015. Die Idee selber habe ich von einem alten, japanischen Märchen, der Hexe im Turm. Ich dachte damals, dass sich das super für das asiatische Setting Tharuns eignen würde. Ich hab auch schon relativ bald die ersten Zeilen getippt, hab aber dann die Zeilen genommen und im September des darauffolgenden Jahrs in meinen Papierkorb gelegt. Nachdem ich dann für die MM 50 den Zorn der Nanja fertiggeschrieben habe (das jüngere Abenteuer, das seit Januar 2016 in meinem Kopf rumspukte), was übrigens überraschend schnell ging, hab ich mich dann daran gemacht, den Turm zu beenden. Die Pläne zum Turm stammen von Jochen Willman, der den Turm aus den Infos im Text erstellt hat. Danke an der Stelle dafür.

Die Axt des Kuros gärt auch schon seit 2016. Damals habe ich noch im Rakshazar-Forum ein Brainstorming gemacht. Der Text stammte dann aber aus meiner Feder. Ich mag die Idee mit der Sidequeste um die Überreste von Eisenpelz. Die Idee mit den jungen Yetis und Nedermannen, die im Darm die Helden per Schneebälle traktieren, die stammte von einem Reddit-Beitrag. In die MM hat es dann die Axt auf, zugegeben, dreiste weise geschafft. Da ich den Fuß ja schon in der Tür hatte, hab ich einfach mal das Abenteuer angeboten. Schließlich bezeichnet sich MM selbst als das Fanmagazin für Dere außerhalb Aventuriens. Richtig glücklich bin ich über die Illustrationen. Zum einen finde ich den Yeti von maren-B, den ich so richtig schön fies finde. Der Grund, warum ich die Axt aber ins MM bringen wollte, war die Seitenansicht des Giganten. Tatsächlich fand sich dann eine Illustratorin, unser Neuzugang bei MM, Helena Stieber.


Lasst mich aber schnell auch noch den Rest des Magazins besprechen.

Der mayenische Schmuggler von Kai Frederic Engelmann stellt einen zwielichtigen Archetypen vor. Ich liebe ja solche Chars. Eine, mit Ecken und Kanten, eine, die mit es dem Gesetz nicht so genau nimmt aber auch nicht abgrundtief Böse ist. Also genau das Richtige für mich.

Verrat im Grenzland ist eine gute, kleine Kurzgeschichte. Passend zum aktuellen Rollenspielkarneval geht es auch hier um Luftschiffe und deren mutige Piloten. Autor ist Dennis Maciuszek.

Als nächstes haben wir mit RanHyAr von Claas Rhodgeß eine neue NPC. Eine Nyamaunir, eine Piratin. Und, divers, divers, eine mit einer Beeinträchtigung, die gute ist auf dem linken Auge bilnd.

Mirgel, das Spiegelversteck aus der Feder von Yodin ist Mythos, Artefakt, McGuffin und Schauplatz zugleich. Wer seine Heldinnen schon mal in eine etwas andere Dimension schicken wollte, für dem dürfte Mirgel ein Blick wert sein.

Mit Nia’E’Shalia – Tanz der Herrin von Daniel Bluhm gibt es ein weiteres Artefakt mit entsprechend mystischer Geschichte.

Daniel Bluhm ist auch der Autor der Kurzgeschichte Vesayama – Heimweh – III. Und dann kommen da ach schon meine beiden Abenteuer.


Apropos Abenteuer… Bei MM läuft gerade eine Mitmach-Aktion. Sendet eure Ideen zum Thema Myranor an die Redaktion, wir setzen sie dann um. Eine Idee hab ich mir ja schon vom d6idears geklaut: Dort kam man auf die Idee, das ein Luftmagier einen alten Flugplatz reaktivieren will. Das passt super ins High-Fantasy-Myranor. Da gibt es auch einen Idealen Ort dafür, oben im Norden. Ich sag nur soviel: Wikinger trifft auf Ortinopter. Also meldet euch!

 

Rezension Skriptorium Aventuris: Blumenkranz von Wendy Isabel Zelling

Vor kurzem hab ich mal mit meinen Freund und Kupferstecher, dem Hexxenmeister Riesländer gesprochen. Der hat mir von einem Abenteuer einer tollen Autorin erzählt, für die er das Lektorat machen durfte: Wendy Isabel Zellings Blumenkranz.

 

Worum geht es? Nun, der Klappentext sagt uns folgendes:

Belhanka! Fest der Freuden! Vorausbezahlung! All das sind Wörter, die ein Heldenherz höher schlagen lassen. Wie könnte man da der Einladung des berühmten Fechtmeisters Tedeo Rahjalieb ya Aranori, Leiter der Fechtschule Rahjas Kavaliere widerstehen, der die Helden zu sich einlädt? Der Auftrag ist einfach: Zuerst das Fest der Freuden mitmachen, und dann die Familie ya Aranori während den Namenlosen Tagen beschützen. Und dazwischen? Einen Monat lang das Leben in Belhanka genießen!

Doch bald müssen die Helden feststellen, dass auch in der Stadt Rahjas nicht alles nach Rosen duftet. Die vielen Flüchtlinge aus den Überseekolonien in Uthuria sorgen für politische Spannungen, welche die Stadt in Atem halten. Und die namenlosen Tage stehen vor der Tür…

Nun, schauen wir mal, ob das Abenteuer wirklich so gut ist, wie es mir der Riesländer weiß machen will. Achja… Spoiler ahead!


Das Abenteuer teilt sich in drei Kapitel. Dornen, Gold und Opium.

Dornen ist noch das heiterste Kapitel, dreht sich hier doch naoch alles um das Fest der Freuden, dem die Helden beiwohnen können. Trotzdem… auch hier dämmert schon die Gefahr herauf. Eine Gefahr, die uns in der realen Welt nur zu bekannt vorkommt: Fremdenfeindlichkeit. Im Abenteuer sind es junge Uthurier, die als blinde Passagiere in die Republik Belhanka einreisen. So eine Verquickung von Fantasy und Realität mag nicht jedem gefallen, doch andererseits… alles was wir so machen ist politisch.

Der Erste Akt ist zum eigentlich zum Kennenlernen der Personen da. Die außergewöhnlichste Person ist wohl der Satiriker Janus Ernst Bohm. Er taumelt zwischen Selbstüberschätzung, Gößenwahn und Melancholie. Er ist arrogant, aber dabei geistreich und charismatisch. Praios, Hesinde und Rahja sind die Grundlage seines moralischen Kompasses. Eine ganz außergewöhnliche Figur.

Im zweiten Akt können die Helden versuchen, einen Mord an einem uthurischem Mädchen aufzuklären, der Focus liegt aber auf den Intrigen im Hintergrund und dem Reinigungsfest. Tatsächlich ist der Höhepunkt dieses Kapitels die Szene 8, die Namenlosen tage. Hier spielt auch ein Schlüssel eine Rolle.

Ein Beispiel für die Namenlosen Tage gefällig?

Tagesablauf Isyahadin (1. Namenloser): […]

  1. Wache (abends-nachts):

Bestanden: Zwei Fenster wurden vom Sturm

beschädigt; die Fensterläden werden vom Wind

aufgerissen. Es regnet hinein. Die Helden können die

Holzläden so schnell wie möglich anhand von

Holzbearbeitungsproben reparieren.

Nicht bestanden: Fledermäuse wirbeln wie wild im

Haus herum.

Nun zum einzigen Kritikpunkt, den ich am Abenteuer habe. Das Finale von Gold am 3. Tag der Namenlosen Tage. Die Helden platzen da in eine Orgie zu Ehren des Alleinen, die im Ballsaal des Hauses Aranori stattfindet. Der Meister nehme hierzu gerne die Wege der Vereinigung zur Hand. Janus hält seine große Moralpredigt, der Beat dropt, Kultisten des Namenlosen stürmen die Party, setzen ein Betäubungsgas frei und sammeln ihre Opfer ein.

Ich kenne Spieler, die bei so einer Szene dem Meister die Würfel um die Ohren werfen! Gut, Zwar wird in einem Kasten neben der Szene erklärt, dass sich erfahrene Helden nicht so leicht überwältigen lassen werden und dass diese wohlmöglich nicht entführt werden, dass sie während der Namenlosen Tage keine Hilfe von der Wache erwarten dürfen und dass man dann Kapitel 3 entsprechend abändern soll, aber genau hier lässt einem das Abenteuer ein wenig in Stich. Im Kapitel 3 hätte ich mir zumindest einen Absatz darüber erwartet, wie ich das Abenteuer abändern soll.

Kapitel 3, Opium, ist dann das Finale des Abenteuers. Der Ort dieses Finales ist ein verlassenes Fischerdorf, das von Mohnfeldern umgeben ist. Das Finale ist richtig, richtig stark geschrieben. Die Helden können sich durch ein ganzes Dorf voll Kultisten kämpfen, Gefangene und Freunde retten und dann im Finale mehrere Wege einschlagen. Insgesamt stehen 6 Enden zur Auswahl, je nachdem wie erfolgreich die Helden waren. So ein offenes, gute Finale habe ich bei Abenteuern selten gesehen.

Fazit

Blumenkranz ist ein richtig gutes Abenteuer, wenn auch mit einem Punkt, bei dem ich persönlich Bauchschmerzen hätte. Trotzdem kann ich es nur empfehlen. Zu kaufen gibt es das Abenteuer über das Skriptorium, es ist pay wat you want, im Durchschnitt geben die Leute aber 4,95 € und das ist das Abenteuer mindestens Wert. Besorgt es euch.

Karneval der Rollenspielblogs: Flieger und Piloten – Disneys Piloten

Ob ihr es glaubt oder nicht, in den späten 80gern und frühen 90gern aufzuwachsen, war ein wahrer Segen. Damals kamen nämlich die besten Disney-Serien aller Zeiten heraus, von deren Ruhm Disney bis heute zehrt. Wenn man sich die Produzenten der Serien ansieht, dann ist dieser Erfolg von mindestens vier gleich guten Serien kein Geheimnis mehr, da saßen immer die gleichen Leute in wechselnder Konstellation zusammen.

Was den Disney-Stoff aus den 80gern für diesen Karneval interessant macht ist, dass es hier coole Flugmaschinen und interessante Piloten-Charaktere gibt. Es lohnt also ein genauer Blick.

 

Duck Tales – Neues aus Entenhausen (100 Folgen, 1987-1990)

Duck Tales war sozusagen die Initialzündung der Disney-Serien. Kindgerechte, leichte, unterhaltsame Folgen. Die neue Serie ist sogar noch witziger und besser als das Original. Für diesen Karneval ist aber eine Ente besonders wichtig: Launchpad McQuack oder in Deutschland besser bekannt als Quack, der Bruchpilot (übrigens eine Anspielung auf Heinz Rühmanns Rolle als Quaxs, der Bruchpilot). Ein netter, freundlicher, etwas tollpatschiger Pilot, der es schafft, jedes Flugzeug, das er fliegt, zu bruchlanden.

Meine Lieblingsfolgen sind übrigens die ersten Folgen der ersten Staffel. Familienzusammenführung… check, Panzerknacker…. check, mysterioser Boss im Hintergrund… check, Quack und gleich mal ne Bruchlandung in den Alpen… check.

In Duck Tales spielt Quack leider nur eine kleine Nebenrolle. Aber anscheinend reichte diese Nebenrolle aus, um ihn als Sidekick für Disneys hauseigenen Superhelden zu Qualifizieren:

 

Darkwing Duck (91 Folgen, 1991)

Darkwing Duck lässt sich ganz einfach beschreiben: Batman trifft auf Disney. Mit Benjamin Buxsbaum (Poison Ivy)m Quackerjack (der Jocker himself), Eisalinde von der Frost (Arnold Schwarzenegg… äh, ich mein natürlich Mr. Freeze) und Tuskernini (der Pinguin) wurden sogar drei Batmanschurken adaptiert.

Quack tritt hier als Sidekick des Helden auf und darf den Donnervogel, die Adaption des Batwings, fliegen. Wenn ich so in meinem Hirn krame, dürfte er in Darkwing Duck viel weniger Bruchlandungen hingelegt haben als bei seinem alten Arbeitgeber.

Meine Lieblingsfolge ist Folge 36, im Original „Dry Hard“. Da geht es gegen einen aus Wasser bestehenden, quasi unzerstörbaren, Feind.

 

Chip und Chap – Die Ritter des Rechts (65 Folgen, 1989-1990)

Kann man aus A-Hörnchen und B-Hörnchen, zwei Nebencharakteren im Disney-Universum, coole Helden machen? Ja, kann man. Chip und Chap liefen hier den Beweis, zusammen mit ihren Freunden stellen sie sich verrückten Wissenschaftlern und Maffiabossen in den Weg.

Für diesen Karneval relevant ist aber Trixi (aka Gadget Hackwrench). Trixi ist die Tüftlerin der Truppe, hochintelligent, freundlich und die Pilotin der Truppe. Auch zwei Flugzeuge gehören zur Rettungstruppe. Zum einen der Rettungsflieger, ein Luftschiff – Flugzeug -Hybrid aus einem Luftballon und einer alten Flüssigwaschmittelflasche. Zum anderen das viel weniger eingesetzte Retterbowing, ein kleines, schnelles Flugzeug, das eigentlich als Ersatz dient.

Meine Lieblingsfolge ist eine PSA gegen Sekten (Folge 27: The Case of the Cola Cult). Einfach großartig!

 

 

Kapitän Blau und seine Tollkühne Crew (65 Folgen, 1990 – 1991)

Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir zum Highlight dieses Blogeintrags. Die beste Abenteuerserie der 90ger.

Hier stimmt einfach alles. Richtig gute Charaktere (wer immer auf die Idee kam, aus Balu, dem faulen Bären aus dem Dschungelbuch einen Piloten zu machen, dem gebührt ein Orden), tolle Orte (Cape Suzette, die Insel von Louie, Drübenien…) interessante Flugzeuge (die Seegans, eine Conwing L-16 (ein fiktives Flugzeug, der echten Fairchild C-119 Flying Boxcar nachempfunden), die Eisengeier (ein Luftschiffflugzeugträger. Allein schon die Idee eines Luftschiffflugzeugträgers ist großartig!)

Für alle, die das Pech hatten, damals noch nicht geboren zu sein, hier mal eine kleine Zusammenfassung. In dieser Serie geht es um die Abenteuer des Piloten Balu und seinen Navigator Kid Wolkenflitzer, einem Ex-Piraten und Waisenjungen. Die Serie spielt irgendwann in den fiktiven 1938gern (Hubschrauber und Düsentriebwerk sind noch nicht weit verbreitet/erfunden). Die Beiden müssen sich gegen Kommunisten, Kapitalisten (Shir Khan) und Luftpiraten behaupten. Wenn ich Lieblingsfolgen benennen soll, fallen mir auf Anhieb locker ein halbes Dutzend ein.

 

Gut, einen Minuspinkt gibt es dann doch. TaleSpin, so der Orginaltitel, war ein wahres

File:German Bratwürste.jpg

Verschiedene Bratwürste an einem Stand auf dem Nürnberger Hauptmarkt CC: BY-SA Gerhard Bissell 2008

Die beiden einzigen Frauen in den Abenteuern sind Rebecca Cunnigham und ihre Tochter Molly. Im Gegensatz zu Trixi oder Kiki (Eddie Erpels Adoptivtochter) oder auch nur Nicky, die in den neuen Duck Tales ein Update bekommen hat, dass sich sehen lassen kann, tauchen sie nur am Rande auf und treiben die Story auch nicht so voran. Tokenchicks der schlechtesten Sorte. Gut, die anderen weiblichen Wesen, die ich grade erwähnt habe, sind eigentlich auch nur Tokens, aber zumindest aktive Tokens, die ins geschehen eingreifen und Persönlichkeit besitzen. Der Konflikt zwischen Balu und Rebecca ist übrigens nur auf den ersten Blick ein Konflikt zwischen Mann und Frau, tatsächlich geht es aber darum, dass Rebecca die Firma, die Balu gehört hatte, übernommen hat.

Kommen wir wieder zurück zu den Piraten, den Luftschiffen, den Kanonen von Cape Suzette und den Flugzeugen. Ganz ehrlich, mich wunderts, dass daraus noch niemand ein RPG gemacht hat. Alles, was man für ein RPG braucht, ist hier drin. Gut, bis auf die Regeln, vielleicht. Also ich warte auf eine Fate-Umsetzung, aber auch für ein reines Erzählrollenspiel müsste da was drin sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Karneval der Rollenspielblogs: Flieger und Piloten – Gremlin: der Angstschweiß der Piloten

Dieser Monat schreit ja geradezu nach einem neuen Monster! Und welches Monster passt besser als der wahrgewordene Alptraum der Piloten (aus der Frühzeit der Luftfahrt)? Der Gremlin!

Anders als die meisten Monster, die ich in mein Monsterhandbuch vorgestellt habe, ist der Gremlin eine junge Erfindung, grade mal 100 Jahre alt. Erfunden haben den Gremlin wahrscheinlich die Piloten der Royal Air Force. Dort diente er als eine Art Unfallteufelchen. Ein Wesen, dem man Unfälle, technische Defekte und Materialermüdung zuschieben konnte. Vor allem im WWII gab es genügend Unfälle und technische Probleme, die man den Gremlins zuschreiben konnte, die aber ihren Grund in Wahrheit in Übermüdung, Stress, Drogen u.ä. hatten.

Der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht hat den Gremlin ein Sternenflottenkapitän. W. Shatner spielte in eine Episode der Twilight Zone einen Fluggast, der von seinem Fenster aus das Treiben eines Gremlins beobachten konnte und langsam aber sicher durchdreht. Die Simpsons haben das parodiert. Die Gremlins-Filme gaben dann dem Gremlin sein Aussehen: kleine, grünhäutige, fiese Kobolde.

Mehr tolle Infos zum Gremlin gibt es übrigens drüben bei Hoaxilla, unter anderem auch der Link zur Twilight Zone Folge.

 

Gremlin im Rollenspiel

Da der Gremlin ja ein technikaffiner bzw. mechanikaffiner Kobold ist, taugt er nicht viel für klassische Fantasy-Settings. High Fantasy… ok, geht grade noch, Steampunk und Dieselpunk… yes, Treffer. WW-Szenarien… Heimspiel. Ich hab mal hier das Beutelschneider-System als Universalsystem einen Gremlin entwickelt.

Gremlin
2 rote Murmeln, 3 grüne Murmeln, 3 blaue Murmeln, 1 weiße Murmel, 1 schwarze Murmel

Unsichtbarkeit: Ziehe drei Murmeln. Sind alle Murmeln blau, so ist der Gremlin komplett und für alle anderen unsichtbar. Sind zwei Murmeln blau, ziehen alle Gegner des Gremlins drei Murmeln. ist mindestens eine blaue Murmel dabei, bleibt der Gremlin für diese Gegner sichtbar. Ist nur eine oder keine blaue Murmel dabei, bleibt der Gremlin sichtbar.

Technik zerstören: Ziehe drei Murmeln. Für jede gezogene blaue Murmel gib eine Schwarze Murmel in den Beutel eins technischen Konstrukts. Ist eine schwarze Mumrmel bei den gezogenen Murmeln dabei, gib eine schwarze Murmel in den Beutel des Gremlins. Wurden drei schwarze Murmeln gezogen, gib eine schwarze Murmel in den Beutel des technischen Konstrukt und zerstöre den Gremlin.

Blog-O-Queste #41: Blut und Stahl und eine handvoll Krieger

Neuer Monat, neue Queste. Diesmal von nerdgedanken zum Thema Blut und Stahl. Also, wie hält es denn der Troll so mit den Kriegern und Kämpfern?

  1. Lieber strahlende Kriegerheldin oder zwielichtiger Söldner?

Ganz klar zwielichtige Söldner*innen. Der Moralcodex von strahlenden Krieger*innen, besonders wenn es Richtung Paladin geht, ist zwar interessant, verbaut aber auch einige Optionen, das Abenteuer zu lösen.

 

  1. Spielst Du selbst einen Kriegercharakter? Wenn ja, stelle ihn oder sie hier doch einfach mal vor – wenn nein, verrate Deinen Lesern, warum Du keinen Kriegercharakter spielst.

Ich habe mal Kriegerchars gespielt… vor 25 Jahren, am Anfang meiner Rollenspielerkariere. IMHO sind Krieger und Söldner die idealen Einsteigerchars, da man eigentlich nur die Kampfregen kennen und sich nicht durch 11×11 Zauberlisten  blättern muss. Heute spiele ich lieber zwielichtigere Chars, Phexgeweite, Norbardenhändler*innen, von der Uni geschmissene Bewegungsmagier*innen….

 

  1. Pleiten, Pech und Pannen gibt es immer dann, wenn Spieler kritisch auf Würfel treffen. Teilt eure Erinnerung an den witzigsten, seltsamsten, unpraktischsten oder gefährlichsten Patzer in einer Kampfsituation!

Nicht direkt Patzer, aber in deutlicher Erinnerung ist ein Abenteuer, dass ich mal gemeistert habe. Da gab es einen wütenden Brückentroll, der den Rondra-Geweihten und den Parioten einmal quer über die Brücke geprügelt hat…

 

  1. Größere Schlachten verkommen im Pen’n’Paper gerne zu einer üblen Würfelorgie. Wie handhabt Ihr das Kampfgeschehen mit vielen beteiligten NPC in eurer Spielrunde und welche Elemente braucht es, damit eine Massenschlacht für Dich spannend bleibt?

Gute, einfache Regeln, die sich gut in die „normalen“ Regeln einpassen. Spezielle Fertigkeiten der Truppenteile und spezielle Eigenschaften der Kommadanten (Heldenkrieger*in), die die Truppe puschen können.

 

  1. Kein Kriegerleben ohne Blut und Tod – was war die schlimmste Wunde oder der epischste Tod, den Du im Kampfgeschehen bisher miterlebt hast?

Umringt von Feinden, in einem Keller und meinen Freunden dabei die Flucht ermöglicht. Epischer geht’s nicht 😉

 

Bonusfrage: Nennt eure kriegerische Lieblingsklasse (gern auch Kombiklasse) und das dazugehörige Rollenspielsystem!

Ich liebe vor allem jene Kriegerklassen, die mit besonderem Zusatz ausgestattet sind. In DAS z.B. Die Kavaliere der Rahja oder in DSA5 der Satmmeskreiger.