Der Sternenfall in Rakshazar I

Ich wurde hier indirekt gefragt, was der Sternenfall wohl für die Bewohner von Rakshazar bedeuten würde. Nun, hier die Antwort…

„Hast du es schon gehört? Der alte Al Meschenun wurde von einem Rubin aus der Sternensenke erschlagen“
„Wie? Erschlagen? Von einem Rubin aus der Sternensenke??“
„Genau. Na ja, nicht erschlagen, eher erschossen. Die Wucht war so groß, dass es ihn fast zerteilte. Den Unterkiefer hat man erst ein paar Tage später gefunden. Unten. Im Hafen. Seit Wochen schon fallen ab und zu Steine aus der Sternenschenke.“ „Mmh. Im Hafen erzählen sich die Fischer, dass neuerdings Sterne ins Meer fallen. Bildet die Sternensenke nicht den Sternenhimmel ab?“ „Ganz richtig.“ „Na, dann ist doch alles klar. Ein Stern, der vom Himmel gefallen ist, hat in der Sternensenke auch nichts mehr zu suchen. Diese dummen Leute sollten Helme tragen, sag ich dir!“ „Ein böses Omen, so oder so. Ich bin mir sicher, dass ich schon früher davon gelesen habe… Was hältst du davon, wenn wir uns einmal schlau machen? Ich kenne den geheimen Zugang zur Bibliothek…“

Zwei Tage später

„Und? Was hast du gefunden?“ „Nur eine alte Schriftrolle über den Glauben der Tharai. Die halten Tag und Nacht für zwei Gottheiten, die sich ständig bekriegen. Wenn eine Gottheit Oberhand bekommen sollte, so würde nach ihren Glauben die Welt untergehen. Sterne sind so was wie Lichter des Taggottes in der Nacht und jeder Stern, der vom Himmel fällt, bringt die Welt ihrem Ende näher. Und du?“ „Nur die übliche Sage vom Gott Ingror, der allen Lebenden grimmt, weil sie andere Götter anbeten und seine Söhne Teithros und Korthros als Meteore auf die Erde schleudert, um alles Leben auszulöschen. Der übliche Mist halt, den die Brokthar glauben. Und bei einem wilden Orkstamm im Norden heißt es sinngemäß, dass ihr großer Oberorkgötze seinen Feinden die Zähne ausschlägt und sie daraufhin zur Erde fallen. Und wenn kein Feind mehr übrig ist, steigt er hinab und macht das selbe mit uns…“ „Nun, dann haben wir schon mehrere Völker, bei denen fallende Sterne den Weltuntergang einleiten… Zeit, einen guten Schnaps zu trinken, was meinst du?“ „Warte, warte. Ich hab auch noch was erfreuliches: Aus dem magischen Kern des gefallenen Sternes lassen sich Schwerter schmieden, mit denen man selbst Karfunkel spalten kann und unsere Vorväter aus dem fernen Kunkun sollen den Kern zu Augen verarbeitet haben, mit denen man durch die Zeit sehen konnte. Die Vaesten halten die fallenden Steine gar für den Kopf ihres kopflosen Gottes!“ „Kopfloser Gott? Ich bin zu nüchtern für diese Märchen. Auf in die Taverne!“ „Ach, da fällt mir noch was ein… sag mal, heißt es nicht in den alten Legenden, dass die Vorväter einst von einem brennenden Hammer aus dem Himmel erschlagen wurden?“ „Taverne sag ich. Jetzt.“

Dialog zweier Zelotim im Heiligtum des Amazth, Yal-Mordai, vor ein paar Tagen

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