Sach Ard’m – Das Amazhheiligtum von Yarl Mordai

Wie sieht ein (Un)Heiligtum in Rakshazar aus? Hier die Antwort:

Sach Ard’m

Seit über dreihundert Jahren dient das Hauptgebäude Sach Ard’m den Yal-Mordaiischen Zelothenorden als Haupthaus – und ist damit in gewisser Weise die einzige öffentliche Ausbildungsstätte für wissenschaftliche Magie im Riesland.
Das Heiligtum selbst besteht aus einer trapezförmig zugeschnittenen Felsenbasis, die glatt und fugenlos etwa fünfzehn Schritt in die Höhe reicht. Zahlreiche Winkel und Alkoven an den vier Seiten lassen die Felsbasis wie eine titanische Zierborte erscheinen. Im Gegensatz zu dem langsam dem Ruin anheimfallenden Rest der Stadt zeigt die Anlage aus marhyianischer Zeit kaum Abnutzungserscheinungen, so dass man meint die seltsamen, kubischen Arabesken und die versenkten Obelisken seien erst gestern aus dem Stein geschnitten worden. Nur eine riesige, in den Fels eingelassene Treppe führt hinauf auf den Sockel. Zwei Kämpfer der Kristallgarde stehen hier wacht. Der Ruf der allesamt blinden Krieger und die Furcht vor Al’Hrastors Zorn machen es unnötig, den Aufgang von Sach Ard’m stärker zu bewachen.
Sach Ard’m ist einem stetigen Strom von Pilgern ausgesetzt, vor allem die Sternengrube zieht Mystiker aus allen Himmelsrichtungen an.
Vor dem riesenhaften Tor des Ordenshauses kann man stets diversen Vorträgen lauschen, denn neben der Sternengrube vermutet man in den Mauern des Haupthauses den Aufbewahrungsort des Spiegelthrons Amazth‘s. Gelehrte aus aller Herren Länder begeben sich deshalb nach Sach Ard’m, um vor dem Spiegelthron ihr Wissen und ihre Weisheit unter Beweis zu stellen. Denn einer weit verbreiten Legende nach beruft Amazth die Weisesten vor seinem Thron in die Bibliothek von Xamanoth, um an der der Weisheit der Schöpfung selbst teilzuhaben. Auf den ersten Blick scheinen die einzelnen Lehrmeister nichts weiter als besser gekleidete Straßenpropheten zu sein, geben sie doch den Anschein ihren Adepten eine predigt zu halten. Der Eindruck verstärkt sich noch dadurch, dass bisweilen zwei Gelehrte gleichzeitig zum selben Thema dozieren. Doch dieser Markschreicharakter täuscht. Dozenten und Adepten halten sich an einen strengen Verhaltens- und einen noch strengeren Diskussionskodex. Gegen diesen zu verstoßen führt bestenfalls zu Hieben und Steinwürfen der aufgebrachten Menge, schlimmstenfalls zum Einschreiten der Kristallgarde, die darin einen “Frevelhafte Ignoranz” gegenüber dem  Amaztheiligtum sieht. Es scheint fester Bestandteil der ansonsten von einem Mysterium umgebenden Zelothenausbildung zu sein, an den Essays vor dem Spiegelthron teilzunehmen.

 

Die Sternensenke

Oben angelangt kann man vor sich ein Torrahmen erblicken, der zum Amazthheiligtum fürt:  der Sternensenke.
Eine siebzehn Schritt durchmessende, halbkugelförmige Senke im Boden zeigt Tag und Nacht den jeweiligen Sternenhimmel. Faustgrosse Kristalle representieren dabei die wichtigsten Sterne. Befestigt sind diese an riesigen hauchdünnen Metallringen, die langsam inneinander rotieren und so die Bewegung der Sterne imitieren. Dabei durchlaufen die Kristalle die bevorstehenden Sternenlauf des jeweiligen Mondzykluses rückwärts, wobei bei besonderen Konstellationen ein metallisches Summen durch die Konstruktion geht.
Um die Senke herrum machen Pilger ihre Aufwartung. Schlichtere amazthgläubige werfen sich siebenunsiebzigfach vor dem Heiligtum hernieder und bringen dann ihre Opfer dar, während Akuluthen des Amazth und natürlich Zelothen in tiefer Meditation versenkt um Erleuchtung ersuchen. Dabei kann es selten mal auch dazu kommen, das sich ein Fanat in das Heiligtum stürzt und durch die Metallringe ein grausiges Ende nimmt. Dies ist – obwohl die Sternengrube stehts unbefleckt bleibt – nicht gerne gesehen. So halten auch neben dem blasgrünen Nephretim,der das Heiligtum vor Vandalen schützt, einige Sach Ard’m Garden wacht, um allzu entusiastische Gläubige am Freitod zu hindern – was den Blinden Kämpfern auch auserordentlich gut gelingt.

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