Werkstattbericht: Tal der Tempel II

Ui, das ging mal schnell, das Pingpong. Nur drei Aufschläge… das dürfte Rekord sein. Nun denn… hier das Tal der Tempel, das mit dem Reich der Nagah, den Jomischen Inseln und dem Stadtstaat Ribukan den Südosten Rakshazars behandelt.

Tal der Tempel

Infobox:
Grenzen: Totek-Wasser im Süden, Kithoga im Osten, Sumataco und Mareth Senke im Norden, Blutige See im Westen
Landschaft: im Tal selbst Dschungel und Sümpfe, rund um die Städte und älteren Dörfer aber freie Flächen mit dicker, schwarzer, humusreicher Erde, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. Keine größeren Gewässer. Hohe Berge (bis zu 5000 Schritt im Maru-Himal und Ipexim, Totec-Kämme mit 4500 Schritt, Opfersteine mit 2000 Schritt, Sumataco um 4000 Schritt).
Klima: regenreiches, warmes Wetter, jedoch deutlich kühler, als auf der Ribukanischen Halbinsel. In den Bergen kühl, im Winter auch Schneefall bis auf 2000 Schritt möglich.
Wildvorkommen Grillenanbeterin, Süßkäfer, kleine Reptilien, Ratten und Vögel, Tulux, Khamedo, Alligator, Doumfaars, Arthropleura, Klippsegler, Kurih, Pim Pim, Federschleichen, Flugrammler (sehr häufig), Blutasseln (in feuchten Höhlen im Gebirge häufig), Filterechse, Panzergrakk, Baumsauger, Pici-Coatl, Boworwolf Flinkklaue (häufig), Schreckensklaue Riesenoulu, Riesenratte, Mastratte (gelegentlich, vor allem in der Nähe von Siedlungen), Rasnex, Nebelschreiter (im Gebirge gelegentlich, im Dschungel selten), Riesenbombardierkäfer, Riesenhornisse, , Boa-szaha, Dämonenkröte, Heldaye, Rankenmolch, Hammerkopf (selten), Aradam (sehr selten, vor allem im Gebirge), Axaluun, Riesenschnapper (entlang der Küsten), Ruuuch (sehr selten)

Pflanzenvorkommen: Mangroven, Vizrangyi, Lchii, Schachtelhalme, Glatthalm, Nehvizdyella, Lebensbaum, Lianen, diverse Orchideenarten, Farne, Eiben, Kaktustannen, Chinok-Wurzeln

Reiche, Städte, besondere Orte: Lubaantuna, Kamilinaxo, Mitlaxal, Izapatan, Uxmatl, Quital

Handelswahren: Sklaven, Jade, Obsidian, Nahrungsmittel, Heil- und Rauschkräuter
Mysteria: Die Verlorene Städte

2 Thema der Region

Verborgen im Dschungel zwischen den Höhenzügen von Sumataco, Ipexim, Totec-Kämmen, Opfersteinen und Maru-Himal liegt das Reich der Ipexco, einer der wenigen Hochkulturen Rakshazars. Sie könnten wohl den ganzen Osten Rakshazars – von der Echseninsel im Süden bis tief in die Marek-Senke hinein – beherrschen, wären die einzelnen Städte bzw. die Kulte, die diese Städte dominieren, nicht so heillos miteinander verfeindet. Außenstehende kommen in das Tal eigentlich nur auf zwei Arten: Als Sklaven und zukünftiges Menschenopfer oder als Mitglieder einer Expedition, die eine wichtige geraubte Person aus den Fängen der blutrünstigen Ipexco befreien und nebenbei ihre Städte und Dörfer plündern soll.

 

3 Die Geschichte und Mythen der Region

„In meiner Heimat erzählten sich die Sklaven eine Geschichte über die Entstehung der Ipexco. Das sind blutrünstige Wilde, wie es einst die Wudu hier waren. Wenn ich mich recht erinnere, ging die Geschichte wie folgt: Ein großes Kanu aus einem Land tief im Südenwurde einst durch widriges Wetter und Stürme weit nach Osten getrieben. Auf dem Kanu lebten zwei Familien. Die Familie des Kriegers Ipex und die des Fischers Phatahai. Als nun das Floß auf Land stieß, brachen beide auf, um den Dschungel zu erkunden. Dort trafen sie auf die zaubermächtigen Nagah. Ipex erkannte, dass die Schlagenwesen Feinde der Schöpfung sind und begann, sie zu bekämpfen und aus dem Tal zu vertreiben. Phatahai erkannte, dass die Nagah zu stark für ihn seien, ging zurück zum Floß und floh nach Westen. Aus den Nachfahren Ipex wurden eben jene Ipexco Und die Parnhai sind die Kinder Phatahais. Wenn man die Geschichte nach den heutigen Kenntnissen der Wissenschaft beurteilt, so stammen nicht nur die Waldmenschen hier in Aventurien sondern auch die Ipexco und Parnhai von den Völkern Uthurias ab!

Salpikon Savertin, aus einem Vortrag über die Entstehung der Waldmenschen in Al‘Anfa, neuzeitlich

„Welle um Welle brandeten die vereinten Heere Ribukans und der Nagah gegen die Mauern der Stadt. Welle um Welle wurde von den Tempelgarden Totec-Xors zurückgeschlagen. Und gerade als sich das Kriegsglück zu unseren Gunsten entwickelte, wurden wir von Bel-Quiratls Tempeltruppen verraten und die Garden aller anderen Tempel abgeschlachtet. Seit diesem Tag sind wir alle Feinde der Stadt Kamilinaxo und des Kultes von Bel-Quiratls. Unser Reich Iptextamaco aber, das bis hinunter nach Ribukan reichte, ging an jenem Tag endgültig unter.“

Aus Izapatan, neuzeitlich.

 

„Und so schwamm El Qursan im Schutze der Nacht hinüber in die Stadt der Ipexco und klaute dem frechen Häuptling all sein Gold und seine Sklaven, während dieser tief und fest in seinem Tempel schlief. Die Schätze aber, die El Qursan mit Hilfe eines Kanus zu seinem Schiff brachte, reichten immer noch nicht aus, um König der Piraten zu werden. Da sprach ein Sklavenmädchen, dass er gerettet hatte…“

Gehört in Ribukan, neuzeitlich. Die Plünderung Lubaantunas durch den Piraten El Qursan ist gerade einmal acht Jahre her, die Handlung des Märchens wurde aber vom Geschichtenerzähler in die Regierungszeit des letzten Sultans gelegt.

 

4 Die Region heute

4.1 Landschaft

Das Tal ist durch den dichten Dschungel nur schwer zugänglich und nur wenige, verborgene Trampelpfade erleichtern das Vorankommen. Die Gebiete um die großen Städte jedoch wurden über Jahrhunderte gerodet und für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. So entstanden große Ebenen, die heute nahezu gänzlich frei von Dschungelvegetation sind. Straßen gibt es nur in der direkten Umgebung der Städte. Innerhalb des Dschungels existieren auch noch ausgedehnte Sumpfgebiete, die für Unkundige zur tödlichen Falle werden können. Neben der ausgedehnten und dichten Vegetation existiert im Tal auch eine Vielzahl verschiedener Tierarten und wenn der Dschungel des Nachts zum Leben erwacht, beginnen seine Bewohner ihr ohrenbetäubendes Konzert. Im Westen grenzt das Tal der Tempel an die Blutsee und ans Gelbe Meer. Die dichte Vegetation des Dschungels endet erst wenige Schritte vor den Stränden und wirkt vom Wasser aus betrachtet wie eine bedrohlich aufragende, dunkelgrüne Mauer. Die Strände selber bestehen aus weißem Sand und gehen in flache, türkisblaue Küstengewässer über. Korallenriffe, die erst knapp unter der Wasseroberfläche enden, lassen die Wellen bereits weit vor der Küste brechen, so dass eine ungefährliche Küstenschifffahrt möglich ist und die Ipexco der Küstendörfer das reichhaltige Nahrungsangebot des Meeres problemlos nutzen können.

Die Gebirgszüge sind unwirkliche, kahle und kühle Orte. Nur wenige Stämme haben sich hierhin zurückgezogen, meist wurden sie aus dem Tal vertrieben und fristen nun hier ihr kärgliches Dasein. Ausnahmen sind Kamilinaxo und Quital.

4.2 Klima

Im Tal der Tempel ist es deutlich kühler als im Süden, im Sumpf der Nagah. Trotzdem ist es immer noch angenehm warm. Regenschauer sind in dieser Region ein fast tägliches Ereignis, an Wasser mangelt es dieser Gegend, in der keine großen Flüsse das Land durchziehen, also nicht. Auf den Bergen herrscht ein deutlich kühleres Klima, im Winter kann es hier auch zu Schneefall kommen, und in über 2000 Schritt Höhe bleibt der Schnee dann sogar mitunter ein paar Monate liegen.

 

 4.3 Tier- und Pflanzenwelt

Im Dschungel und in den Gebirgen leben eine Vielzahl von Tieren, vor allem viele Echsen, aber auch Säugetiere gibt es hier Zuhauf. Im Grunde unterscheidet sich die Tierwelt kaum von der der Ribukanischen Halbinsel im Süden. Wichtigstes Tier im Dschungel ist das Tulux, ein sehr kleines, mit Pferden verwandtes Tier, das eine geschätzte Jagdbeute ist. Da das Tier sehr flink, mit zweieinhalb Spann Schulterhöhe klein und durch sein braunes, gestreiftes Fell gut getarnt ist, gilt es als schwer zu erlegen. Im Pflanzenreich jedoch gibt es eine bemerkenswerte Beobachtung zu machen. Während im Süden und entlang der Küste der Wald dem des Nagah-Dschungels gleicht, sind im Norden Nadelhölzer wie etwa Eiben oder stachlige, urtümliche Bäumen wie der Kaktusbaum, der undurchdringliche Wälder bilden kann, vorherrschend. Wichtigste Pflanze ist jedoch die Chinok-Wurzel, die die Ernährung der ganzen Ipexco-Kultur sichert und auf fast jedem Feld im Tal angebaut wird.

 

4.5 Kulturen

Die Herren des Tals der Tempel sind die Ipexco der Tempelstädte. Sie beherrschen das Land mit blutiger Faust, rauben in den Dörfern im Dschungel und im Hochland, sowie in den angrenzenden Gebieten Menschen, als Opfer für ihre Kulte und bekriegen sich untereinander. Dabei stützen sie sich auf die Garden ihrer Tempel mit ihren Quitaxreitern. Die zweite Gruppe der Stammes-Ipexco bildet jedoch den größeren Teil der Bevölkerung. Sie leben im Dschungel zwischen den hohen Gebirgszügen, in den Tälern fast aller Gebirge und entlang der Küste der Blutigen See. Vor allem die Küstendörfer sind dabei, sich zu einer lokalen Macht zu entwickeln und die Gründung von Lubaantuna geht auf die Initiative des Stammes der Tulcán zurück. Die anderen Stämme leben ohne große Verbindungen zueinander und sind meist schon zufrieden, wenn sie von den Sklavenjägern der Stadtstaaten in Ruhe gelassen werden. Mit den Ribukanern und vor allem mit den Nagah verbindet alle Ipexco eine innige Feindschaft. Während die Ribukaner wenigsten noch als Menschenopfer taugen, werden Nagah, wo immer sie sich zeigen sollten, erbittert verfolgt und getötet. Nagahzähne und -leder gelten als bedeutende Trophäen.

4.6 Wichtige Städte

Uxmatl

Die ehemalige Hauptstadt des einstigen Ipexco-Reiches ist zugleich die größte und die älteste Stadt der Ipexco. Ursprünglich wurde sie von Maru bewohnt. Ob sie auch von diesen erbaut wurde oder ob sie eventuell sogar noch sehr viel älter ist, ist bis heute ungeklärt. Die Visionen der Sumacoatlpriester führten einst die Vorfahren der Ipexco ins heutige Tal der Tempel. Sie vermuteten das heiligste Artefakt ihrer Gottheit in der Hauptpyramide der damaligen Marustadt. Nach zähen Kämpfen, welche vor allem die Ipexco mit viel Blut bezahlten, gelang es die Maru aus der Stadt zu vertreiben und die Priester entdeckten in der großen Pyramide tatsächlich das „Herz Sumacoatls“. Das Herz und die Pyramide wurden zum Zentrum des religiösen Lebens der Ipexco und obwohl ihr Reich im Laufe der Zeit zerbrach und der Kult der Sumacoatl mehr und mehr an Macht verlor, gelang es der Priesterschaft ihre Stellung als Hüter des Herzens in Uxmatl bis zum heutigen Tage zu behaupten.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden in der Stadt weitere Pyramiden für das sich entwickelnde Pantheon der Ipexco errichtet. Ihr Aufbau folgte dem Vorbild der alten Zentralpyramide der Maru, auch wenn sie deutlich kleiner als diese ausfallen. Auch wurden sie nicht am zentralen Platz errichtet, sondern entlang einer langen Palaststraße, welche schnurgerade durch die Stadt direkt auf die Treppen der großen Zentralpyramide zuführt. Je älter die Kulte sind, desto näher wurden ihre Pyramiden am zentralen Platz errichtet. Direkt am Anfang der Straße stehen sich die Pyramiden des Kamaluqtl und des Totec-Xor gegenüber, gefolgt von Tarixlal und Mar´bitlo. Am Ende der Straße stehen die Tempelpyramiden der jüngsten Kulte; die Pyramide von Gor-Cutz und Ris-Otlam sowie die von Bel-Quiratl, wobei gerade die Pyramide des letzteren Kultes nicht viel mehr als ein begehbarer Schrein ist, da sich der Kult in Uxmatl nie wirklich etablieren konnte und ihm nicht viel Beachtung geschenkt wird. Palaststraße und zentraler Platz stellen dementsprechend das Zentrum des kultischen und politischen Lebens der Stadt dar. Der gewaltige Tempelkomplex bildet den Kern der Stadt und wird von einer beachtlichen Wehranlage sichtbar vom Rest der Stadt abgetrennt. Außer an den zahlreichen religiösen Feiertagen ist es jedem, der nicht zur Kaste der Priester oder Krieger gehört, untersagt die Tempelstadt zu betreten. Ein Bruch dieses Tabus wird mit dem Tod auf dem Opferstein bestraft.

Außerhalb der Tempelstadt lebt das einfache Volk, streng getrennt nach Kastenzugehörigkeit, in Flachbauten aus Stein oder Lehm. Jede Kaste bewohnt ein eigenes Stadtviertel, welches ebenfalls jeweils über einen zentralen Platz verfügt, auf dem zu festgelegten Zeiten Märkte abgehalten werden, bei denen die Mitglieder der jeweiligen Kaste ihre Waren anbieten. Den Mitgliedern der verschiedenen Kasten ist es untersagt die Viertel anderer Kasten außerhalb dieser Markttage zu betreten. Von dieser Regelung sind nur Priester und Krieger, welche regelmäßig die Tempelabgaben von den verschiedenen Kasten eintreiben, ausgenommen. Plätze und Straßen sind aufwändig gepflastert und die Stadt wird von einer gewaltigen ca.15 Schritt hohen Wehrmauer umgeben.

Die beiden einzigen Tore der Stadt haben keine hölzernen Torflügel, sondern jeweils eine 1 Schritt dicke und 6 Schritt durchmessende runde Steinplatte, welche im Fall von Gefahr vor die Toröffnung gerollt und dort fest verankert werden kann. Auch das Tor der Tempelstadt ist genauso aufgebaut.

Die Aufgänge zu den Mauern der Wehranlage befinden sich ausschließlich innerhalb der Tempelstadt, deren Mauern mit denen der äußeren Wehranlage über Hängebrücken verbunden sind. Die einzelnen Tore können nur von der Wehranlage aus geschlossen bzw. geöffnet werden. Außerhalb der Wehranlage existieren zahlreiche Bauerndörfer, deren Bewohner den Dschungel roden und für Landwirtschaft nutzbar machen. Diese Dörfer versorgen die Stadt mit Lebensmitteln, die auf dem einzigen ständigen Marktplatz der Stadt angeboten werden, der sich direkt an das Haupttor anschließt. Im Gegenzug dürfen sich alle Bauern bei Gefahr hinter die schützenden Wehranlagen der Stadt flüchten

Sowohl für den Bau der Pyramiden als auch für den der Wehranlage wurden große Steinblöcke aus dem nahen Gebirge herangeschafft und individuell so angepasst, dass sie sich ohne Mörtel perfekt ins Gemäuer einfügen. Diese Methode ist zwar extrem aufwendig und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, doch die so entstandenen Mauern aus ineinander verzahnten, massiven Steinblöcken sind extrem Widerstandsfähig gegenüber allen Arten von Gewalteinwirkung. Dem Grundaufbau aus Tempelstadt, Kastenvierteln und Wehranlage folgen eigentlich alle von den Ipexco später errichteten Städte.

Politisch hat sich seit den „Gründertagen“ der Stadt nicht viel geändert. Abgesehen davon, dass sich die Anzahl der Kulte erhöht hat, verfügt die Priesterschaft der Sumacoatl hier immer noch über das entscheidende Stimmrecht im Priesterrat. Dieser tritt an einer Steintafel mitten auf dem Zentralplatz zusammen. Am Kopfende des langen Tisches sitzt stets der Hohe Priester der Sumacoatl, während die anderen Hohepriester entsprechend der Lage ihrer Pyramide an der Tafel Platz nehmen. In letzter Zeit wird der steigende Einfluss des Tarixlalkultes von den Priestern der Sumacoatl mit wachsender Sorge beobachtet. Anders sieht es beim Kult des Totec-Xor aus; auch dieser erfreut sich regen Zulaufs, wird jedoch weniger misstrauisch beäugt, steht er doch fest an der Seite der Sumacoatlpriester.

 

Lubaantuna

An der Küste zur Blutsee, nördlich der Opfersteine gründeten die Ipexco ihre bisher einzige Stadt mit einem Zugang zum Meer. Lubaantuna ist zugleich auch die jüngste der ipexischen Tempelstädte und verfügt als einzige über eine bescheidene Küstenschifffahrt. Ihr Aufbau folgt dem Vorbild Uxmatls mit Tempelstadt, Kastenvierteln und Wehranlagen. Diese umgeben die Stadt aber nur an drei Seiten, denn zum Westen hin öffnet sich der Hafen der Stadt zum offenen Meer. Es handelt sich hierbei nicht um einen Tiefwasserhafen in dem große Schiffe festmachen könnten, denn nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche beginnen die Korallenriffe. Deswegen können lediglich kleine Fischerboote, Einbäume, Auslegerboote und die gepaddelten Trimarane der Tempelgarden den Hafen anlaufen. Zudem spannen sich drei Hängebrücken zwischen den Wehrmauern und den zwei steinernen Pfeilern in der Hafeneinfahrt. So können sich von der Seeseite nähernde, ungebetene Gäste mit einem Hagel aus Pfeilen und Speeren begrüßt werden. Der Nähe zum Meer ist es zu verdanken, dass sich in Lubaantuna die Anbetung der Meeresgottheit Tlalclatan etablieren konnte, was mit Sicherheit auch damit zusammenhängt, dass die Stammesipexco der Küstendörfer, von denen die Anbetung dieser Gottheit übernommen wurde, häufige und gern gesehene Gäste in der Stadt sind (natürlich auch nicht zuletzt aufgrund ihrer nautischen Fähigkeiten). Vor fünf Jahren wurde mit dem Bau einer neuen Tempelpyramide zu Ehren Tlalclatans begonnen. Sowohl der Bau als auch die sich neu bildende Priesterschaft Tlalclatans werden von zahlreichen Stammeskriegern aus den umliegenden Küstendörfern gegen Anfeindungen der etablierten Kulte geschützt. Allerdings hält sich der Widerstand der anderen Kulte in Grenzen, denn in Lubaantuna ist der Priesterrat so ausgeglichen, wie in keiner zweiten Tempelstadt der Ipexco. Es gibt keine klar dominierende Priesterschaft, wenngleich der Kult des Tarixlal auch hier über einen gewissen Einfluss verfügt. Anscheinend warten die Kulte erst einmal ab, wie sich die neue Priesterschaft positionieren wird und hoffen jeder für sich, daraus ihren Vorteil ziehen zu können. Ernährt wird Lubaantuna zur einen Hälfte durch den Fischfang und zur anderen Hälfte mit dem Anbau von Feldfrüchten in den umgebenden Dörfern. Die Möglichkeit mittels der tempeleigenen Trimarane Kriegszüge über das Meer zu führen, hat der Stadt eine Sonderstellung eingebracht, denn keine andere Stadt der Ipexco ist in der Lage schneller und leichter an Kriegsgefangene und damit an Opfer und Sklaven zu kommen als Lubaantuna. Mit der Zeit entwickelte sich ein reger Sklavenfluss von der Küste ins Tal der Tempel. Damit wird die Stadt zu einem großen Einflussfaktor innerhalb der ipexischen Gesellschaft und es kann davon ausgegangen werden, dass einige Kulte, allen voran der des Tarixlal, auf Dauer versuchen werden die Kontrolle über die Stadt zu erlangen. Vor einigen Jahren wurde die Stadt vom König der Piraten, Al Quasam, überfallen und ausgeraubt.

 

Kamilinaxo

Kamilinaxo ist die einzige Gebirgsstadt der Ipexco. Sie wurde auf einer Hochebene zwischen dem Totec-Kämmen und der Ipexim errichtet, welche den einzigen Zugang von Süden ins Tal der Tempel darstellt. Ursprünglich sollte die Stadt die Handelswege zwischen dem Tal der Tempel und der südlichen Halbinsel von Ribukan bewachen. Doch nachdem die Ipexco durch die Sanskitaren und Nagah immer weiter nach Norden gedrängt wurden, wurde Kamilinaxo zu einem gigantischen Bollwerk ausgebaut. Die Stadt sollte nun vielmehr verhindern, dass die Feinde der Ipexco ins Tal der Tempel eindringen können. Mitten im Gebirge waren geeignete Steine im Überfluss vorhanden und so wurden die Wehranlagen der Stadt weit über die eigentlichen Stadtgrenzen hinaus ausgebaut, so dass sie sich nun fast über die gesamte Breite der Hochebene erstrecken. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Mauern der Stadt zwar unzählige Male bestürmt, doch nie genommen. Aber der Preis war gewaltig: Bei der letzten Belagerung vor fast 800 Jahren in der Regierungszeit Sultans Abu-Malak von Ribukan wurden fast alle Priester und Krieger der Stadt erschlagen, der Kult des Totec-Xor war praktisch nicht mehr existent. Doch eine Priesterschaft hatte inmitten der furchtbaren Schlacht ihre Kräfte geschont. Es waren die Priester des Bel-Quiratl, welche ihre Truppen stets zurückhielten und so am Ende der einzige verbliebene Kult der Stadt waren, welcher noch über eine intakte Tempelgarde verfügte. Nach der Schlacht hatten die Streiter Bel-Quiratls leichtes Spiel mit den wenigen verbliebenen Kriegern der anderen Kulte und so wurden diese kurzerhand niedergemacht. Der Kult schwang sich zum Alleinherrscher über die Stadt auf. Alle anderen Kulte wurden verboten und der Priesterrat aufgelöst. Die anderen Städte schworen nach diesem feigen Verrat blutige Rache und so ist davon auszugehen, dass sich irgendwann ein ipexisches Heer nach Kamilinaxo aufmachen wird, um diese alte Schuld zu begleichen. Die Stadt selber hat sich von dem Schlag nie wirklich erholt. Zwar wurden die Wehranlagen wieder notdürftig in Stand gesetzt, doch herrscht der Kult des Bel-Quiratl allein durch Terror und Furcht. Ernährt werden die Bewohner der Stadt zurzeit noch durch Viehzucht, doch bereits vor Jahren haben einige Gebirgsstämme der Ipexco damit begonnen sich gegen die Stadt aufzulehnen und ihre Herden zu dezimieren.

 

Mitlaxal

Unweit von Uxmatl wurde die Stadt Mitlaxal gegründet. Nach dem Zusammenbruch des Ipexco-Reiches, übernahmen die Priester des Tarixlal in dieser Stadt das Sagen. Ihr Aufbau beruht auf demselben Prinzip wie der von Uxmatl, nur dass die hiesige Zentralpyramide nicht die gleiche Größe wie die in der alten Hauptstadt hat. Doch mit dem stetig zunehmenden Machtzuwachs des Tarixlalkultes, fühlt sich dieser scheinbar stark genug, um mit dem traditionellen Aufbau zu brechen und am eigentlichen Ende der Palaststraße einen zweiten großen Kultplatz, mit einer weiteren Pyramide zu errichten, die seinem dunklen Gott geweiht werden soll. Auf diese Weise würde der Kult seinen Totengott auf die gleiche Ebene wie die Erdgöttin Sumacoatl stellen. Bei einer genaueren Betrachtung der riesigen Baustelle drängt sich dem Beobachter sogar das Gefühl auf, dass die neue Pyramide nach ihrer Fertigstellung deutlich größer ausfallen könnte, als die große Pyramide der Erdgöttin in Uxmatl. Natürlich regt sich vor allem in letzterer Stadt Widerstand gegen diese Entwicklung, was auch schon zu zahlreichen, kriegerischen Auseinandersetzungen geführt hat. Doch ist die Sumacoatlpriesterschaft von Uxmatl nicht stark genug, um dem Treiben in Mitlxal endgültig Einhalt zu gebieten. Der aufwändige Bau der neuen Pyramide und die militärische Schlagkraft des Kultes des Tarixlal lassen zudem darauf schließen, dass die Priester des Totengottes städteübergreifend kooperieren und die anderen Kulte gegeneinander auszuspielen versuchen; so ist der Kult des Totec-Xor in Mitlaxal zu den Handlangern der Tarixlalpriesterschaft verkommen und sogar mit dem Kult des Bel-Quiratl hat man sich arrangiert. Einzig die Priesterrinnen der Mar´bitlo trotzen noch der übermächtigen Tarixlalpriesterschaft.

 

Izapatan

Weit im Osten des Tals der Tempel liegt in einem großen Sumpfgebiet die Stadt Izapatan. Aufgrund der geografischen Lage, tief im Dschungel und weit von jedem Gebirge entfernt, hat sich hier ein ganz eigenes Stadtbild entwickelt. Durch den Mangel an Baugestein verfügt die Stadt über keine nennenswerten Verteidigungsanlagen, welche allerdings auch überflüssig wären, da die Stadt aufgrund ihrer Lage im Sumpf nur über einen einzigen, langen, schmalen Knüppeldamm zu erreichen ist. Auch die Pyramiden fallen deutlich kleiner aus, als in den anderen Städten und wurden häufig aus gebrannten Ziegeln, statt aus Steinen errichtet. Die kleine Tempelstadt selbst steht auf dem einzigen, völlig trockenen Gelände der Stadt und wird lediglich von einer kleinen, etwa 3 Schritt hohen Ziegelmauer geschützt. Dafür trennt ein 20 Schritt breiter Wassergraben den Stadtkern von den umgebenen Stadtvierteln ab. Diese wurden größtenteils auf Pfählen errichtet und sind entweder über Knüppeldämme oder Kanäle miteinander verbunden. Wasser und Kanäle prägen das Stadtbild und Boot oder Floß haben in Izapatan logischerweise den Karren als Haupttransportmittel verdrängt. Ein Glanzpunkt der Stadt sind ihre Märkte, welche nicht aus gepflasterten Plätzen, sondern aus großen Wasserflächen bestehen, auf denen an den Markttagen die Boote der Händler zusammengebunden werden und so als schwimmende Stände dienen. Natürlich benötigt man als Besucher des Marktes ebenfalls ein Boot um trockenen Fußes von einem Stand zum nächsten zu gelangen. Ein weiteres Problem ist, dass in dem Izapatan umgebenden Sumpf logischerweise nahezu keine Landwirtschaft betrieben werden kann und die Stadt deshalb zum größten Teil auf Jagd und Fischfang angewiesen ist. Aus diesem Grund erfreuen sich die Kulte der Jagdgötter Kamaluqtl und Gor-Cutz/Ris-Otlam auch besonders großer Beliebtheit und haben einen entsprechend großen Einfluss auf die Geschicke der Stadt. Letzterer Kult hat Izapatan sogar zu seinem religiösen Zentrum erklärt. Die dominanteste Priesterschaft in der Stadt ist aber ohne Zweifel die des Totec-Xor; nicht zuletzt das Fehlen starker Wehranlagen hat zu dieser Entwicklung beigetragen. So hat sich auch der Spruch etabliert: „Die Mauern Izapatans sind die Krieger des Totec-Xor!“

4.7 Besondere Orte

Stachel im Herz der Feinde – die Bergbauexklave Quital am Kithomont

Quital ist die südlichste und wohl auch unbekannteste Tempelstadt der Ipexco. Sie liegt tief im Kithomont-Gebirge, unweit der Nagah-Festungssatd Assanra. Oberirdisch besteht die Stadt auf dem Gipfel des Quital nur aus einer Wehrmauer, den Steinhütten, in denen etwa 30 Personen Platz finden und der Stufenpyramide der Sumacoatl.
Die Flachdach-Hütten stehen so eng nebeneinander und sind teilweise sogar ineinander gebaut, dass der beste Weg durch die Stadt über die Dächer der Hütten hinweg führt. Die nur zwei Schritt breite Hauptstraße zum Tempel wird hingegen nur zu zeremoniellen Zwecken benutzt.

Das eigentliche Geheimnis der Stadt liegt jedoch unterhalb der Hütten und des Tempels: Die Minen von Quital. Hier werden von den Bewohnern Obsidian und Diamanten abgebaut (nahe der Stadt in einer weiteren geheimen Mine auch Jade). Die
Edelsteine werden hier auch direkt geschliffen, nur der Obsidian wird in faustgroßen Bruchstücken belassen. Mit Hilfe verbündeter Dschungelstämme werden die Steine dann zu Fuß bis ins Tal der Tempel geschmuggelt, vorbei an den Nagah, die von all dem nicht den geringsten Schimmer haben… Die Händler der verbündeten Dschungelstämme schweigen sich eisern aus, woher sie die Kostbarkeiten haben, und das aus zwei guten Gründen: zum einen würde ihr Wohlstand leiden, wenn Heilkräuter, Nahrungsmittel, Waffen und Rauschgifte, die gegen die Schätze aus der Bergbaustadt eingetauscht wurden, nicht mehr zuerst durch ihre Hände gingen, zum anderen liegen ihre Heimatdörfer auf dem direkten Weg möglicher feindlicher Invasoren.

Dass hier überhaupt der Leib der Erdmutter geschändet und Edelsteine abgebaut werden, liegt an der lokalen Variante des Sumacoatl-Glaubens, der in den anderen Städten glatt als Ketzerei durchgehen würde. Die Bewohner von Quital glauben nämlich, dass die Erdmutter bereits tot ist und ihren Kindern als letztes Geschenk ihren Leib zur Nutzung geschenkt hat. Wegen dieses Glaubens kommt es in Quital übrigens auch zu deutlich weniger Opferungen.

 4.8 Wichtige Personen

Atlaan Quarr´rabuun Bel-Quiratl, Herr von Kamilinaxo

Atlaan ist fast siebzig Sommer alt, so groß und muskulös, dass man ihn leicht mit einem Brokthar verwechseln kann, flink wie ein Tulux und so blutrünstig und hinterhältig wie ein Boworwolf. Der alte Kriegerpriester befehligt die Heere Kamilinaxos, seine Tempelgarde ist eine Eliteeinheit aus treuen, effektiven Kämpfern ohne Furcht oder Skrupel. Wenn seine Stimme meilenweit über die Schlachtfelder tönt, gefriert seinen Feinen das Blut in den Adern. Er soll sich nur vom But seiner Feinde ernähren (was im Sumacoatl-Glauben aller anderer Ipexco einen unerhörten Frevel darstellen würde, so die Gerüchte denn war währen), den Speer des Schmerzes führen und mit nur einer Keule bewaffnet einen Riesen erschlagen haben. Für fast alle Kriegszüge der Ipexco in den letzten fünf Jahrzenten ist letzten Endes Atlaan Quarr´rabuun Bel-Quiratl verantwortlich. Entweder direkt, weil er selbst auf Sklavenjagd in das Tal der Tempel oder gen Ribukan vorstieß oder indirekt, weil durch seine Kriegszüge viele Dschungelstämme heimatlos wurden und daraufhin wie eine schlechte Parodie eben jener kriegstreibenden Horden, die sie verfolgten, raubend und mordend durch den Osten Rakshazars zogen. Sollte Atlaan eines Tages durch die Hand eines wohl noch zu zeugenden Helden sterben, so würde es ein Freudenfest im Reich der Ipexco geben.

5 Meisterinformationen bzw. Mysteria et Arcana

Die verlorenen Städte

Im und rund um das Tal der Tempel gibt es etwa ein gutes Dutzend Städte, die einst reich und mächtig die Umgebung beherrschten, dann aber im Krieg zerstört wurden oder aus anderen Gründen im Dunkel der Geschichte verschwanden.

Eine alte, vergessene ribukanische Siedlung liegt am Rande des Totec-Wassers und dient Prinz Amun Mazlom Iben Sabu-Amin, einem Thronanwärter aus Ribukan, als Rückzugsort für seine Truppen und Piraten.

Von einer Stadt irgendwo im Dreieck zwischen Sumataco, Maru-Himal und Impexim heißt es, dass dort ein Auge zu finden sei, das bis jenseits der Sterne blicken kann und jeden, der es besitzt, unbesiegbar machen soll… Je nachdem welcher Legende man folgt, haben Nagah oder Ipexco die Stadt gestürmt, alle Einwohner getötet bzw. geopfert und das Auge. in eine tiefe Gruft gebannt.

Eine Stadt soll noch immer Heimat jener uralten Völker sein, die Rakshazar vor Urzeiten beherrschten

 

6 Abenteueridee

Das Auge der Leere

In einer verlorenen Stadt verborgen liegt das Auge der Leere, ein trollkopfgroßer, purpurner Meteorit, der als Schwarzes Auge dienen kann. Das Auge ist vom Namenlosen korrumpiert und verleiht jedem, der es besitzt, die Macht eines Gottes – für den Preis seiner Seele.

Fast gleichzeitig haben Prinz Amun Mazlom Iben Sabu-Amin, Tezozómoc Xi´rabuun Bel-Quiratl und Thin’Chha Sccri Buccan Zhachtzt Tzachza Fuch Gom von diesem Artefakt vernommen und eine Expedition ausgesandt, um es zu erobern. Der Prinz möchte mit Hilfe des Artefakts endlich den Thron Ribukans erobern, Der Ipexco-Priester eine Armee formen und das Tal der Tempel unter seine Kontrolle bringen, die Nagah ein Artefakt ihres Gottes bergen und genauer erforschen.

Die Helden sind Teil einer dieser Expeditionen, müssen sich mit mutierten Bestien des Dschungels, Geistern, Untoten und nicht zuletzt den anderen beiden Expeditionen herumschlagen. Höhepunkt des Abenteuers ist eine gewaltige Schlacht auf der Stufenpyramide des Namenlosen und die Frage, ob das Artefakt nicht besser zerstört werden sollte, bevor es in die Hände der Feinde fällt. Zerstören kann man das Auge nur durch Magie oder göttliches Wirken, alternativ kann man das Artefakt auch im Sumpf versenken.

 

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