Rezension: Paleomythic – Rollenspiel in der Steinzeit

Als Rakshazar-Mitschreiberling bin ich ja schon fast von Berufs wegen an Rollenspielen interessiert, die sich mit der Steinzeit beschäftigen oder ein Steinzeit-Setting haben. Darum musste ich Paleomythic sofort kaufen, nachdem ich hier eine Rezension darüber gelesen habe (Danke an den ReziWatch von pnpnews.de, darüber bin ich erst auf die Seite gestoßen). Ich habe den Kauf nicht bereut, im Gegenteil, ich finde, das ist eines der stärksten Steinzeit-Rollenspielsettings, die ich je gelesen habe.

Das Setting

Die Spielwelt ist der alte Kontinent Mu, einer Welt mit grob vier Zonen (Eiszeitzone im Norden, einer sumpfigen, fremdartigen und mit Ruinen übersäten Gegen im Osten, einer Wüstenregion im Süden und einem Wald-und-Hügelland im Westen). Die dominante Menschenart ist der Homo Sapiens Sapiens, es gibt aber auch Tier-Mensch-Mischwesen (vor allem im Osten und den Bergen) und Regeln zum spielen von Neandertalern und Homo Florensis. Zeitlich ist das ganze irgendwo an der Grenze zum Neolithikum, es gibt nämlich auch Städte und die Möglichkeit, permanente Siedlungen aus Ziegeln zu erschaffen. Das Fantasy-Element kommt durch Untote, Götter und Schamanen in Spiel. Und die Anderswelt, in die zumindest die Schamanen reisen müssen und dort einen Wrath zu besiegen (und so neues Wissen zu erlangen).

Die Regeln

Regeltechnisch verbirgt sich hinter dem Spiel ein Würfelpool-System. Ich bin ja eher der W20 Schubser, weil ich genügend Systeme kenne, bei denen die Anzahl der Würfel explodiert. Ich will nicht mit einer Kiste Würfel pro Spieler spielen. Soviel Platz zum Würfeln hab ich nicht. Hier ist das aber effizient gelöst. Jeder Char hat bis zu fünf Merkmale (traits). Für jedes Merkmal gibt’s einen W6. Besitzt der Char ein Merkmal, das sich gut für die Aufgabe eignet, Beispiel Agility, gibt’s einen Extrawürfel. Zum Bestehen der Probe reicht ein Erfolg (eine 6 auf einem W6). Geht was schief oder erhält der Char Schaden, muss die Spieler*in ein Merkmal durchstreichen und erhält bei den nächsten Proben 1W6 weniger. Beim Kampf gibt’s noch eine Besonderheit: für eine Nahkampfwaffe gibt es ebenfalls einen Bonuswürfel, zeigt der eine 6, werden die Waffen-Spezialeffekte getriggert (meist eine Extrawunde, sprich, der Gegner verliert ein weiteres Merkmal). Damit dürften maximal 7 Würfel je Spieler*in im Spiel sein.

Zu den Merkmalen wählen die Spieler*innen noch Talente (Minimum 1, maximal 3, wobei sich dabei die Anzahl der Merkmale verringert) die Talente muss man sich eher wie Charakterklassen vorstellen, es gibt insgesamt 36 verschiedene Talente.

Mal ein Beispiel für ein Talent: Die Wilde

Savages are survivors, and tougher than most. The get a bonus die to resist illnesses and disease.

In addition, they are naturally vigorous, and able to avoid attacks that would strike others. In combat, each successful melee attack against the savage allows a single die to be rolled once (the ‘savage’ die). If this results in a 6, the attack is avoided and has no effect. However, if the die results in a 1, the savage is deemed fatigued, and does not benefit from this aspect of the talent again for the remainder of the combat encounter. (S. 40)

 

Abenteuer in Mu

Das Setting ist interessant, die Regeln sind relativ einfach, doch taugt Paleomythic auch für Abenteuer? Aber Hallo! Mit dabei ist neben einem Abenteuergenerator auch das Abenteuer „Captive oft he Beast Men“ dabei. Ein klassischer Dungeon Crawler mii einem klassischen Endkampf. Solide macht Spaß. Zudem werden im Kapitel über die Welt verlassene Städte und Handelsstädte erwähnt, mit denen man sicher was anfangen kann.

 

Fazit

Wie bereits gesagt, ein sehr tolles Rollenspiel mit einer Interessanten Welt und einfacher Mechanik. Hier kann man bedenkenlos zuschlagen.

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