Rezension und Karneval der Rollenspielblogs: Am Ende des Sommers – The Fall Harvest

Nachdem ich mir Little Fears: Nightmare Edition besorgt hab, dachte ich, es könnt nicht schaden, auch mal ein offizielles Abenteuer zu diesem Setting zu haben. Für mich, dem Regeln in der Regel völlig Wurst sind, bieten offizielle Abenteuer immer die Möglichkeit, mal in das Mindset des Systems zu schauen. Wie ist das System angedacht? Wie viele Freiheiten werden den Spieler*innen und den Spielleiter*innen gegeben? Gibt es eine Philosophie hinter dem Spiel (etwa die OSR bei DCC).

Passend zum Herbstthema des aktuellen Karnevals hab ich mir dann den zweiten Teil der Campfire Tales, The Fall Harvest aus dem Jahr 2010 geholt.

Ab hier gibt es Spoiler!

Darin geht es so richtig kuschelig traditionell zu. Hauptorte der Geschichte sind ein Herbst-Jahrmarkt mit traditionellen Attraktionen (Kettenkarussell, Dart-Bude und Apfeltauchen) und der Cider-Apfelhain. Ersteres, der Jahrmarkt, ist auch der Grund des Abenteuers. Daisy, die Enkelin des Veranstalters und Apfelhainbesitzers, ist wütend auf den Jahrmarkt, weil ihr geliebter Grampy immer so hart arbeiten muss. Am liebsten wäre es ihr, wenn keiner mehr auf den Jahrmarkt kommen würde, dann würde er auch nicht veranstaltet werden und ihr Grampy hatte wieder mehr Zeit für sie. Sie ruft den Harvester zu Hilfe, eine lokale Sagengestallt. Dumm nur, dass es sich dabei um den Tod oder zumindest einen Todesdämon handelt, der im Austausch für die Hilfe durch seinen Diener Cider Apple (eine Vogelscheuchengestalt mit Apfelkopf) das Blut der Besucher verlangt, was Dasiy nicht will. Die Kinder-Held*innen werden Zeugen, wie Cider Apple den Jahrmarkt langsam aber sicher in eine gefährliche Falle verwandelt, Hass, Schmerz und Unglück säht und müssen sich im Finalen Akt dann dem Harvester selbst stellen.

Spolier Ende

Ich fand die Einteilung des Abenteuers nicht gelungen. Ok, mir ist klar, dass geht etwas in die Erzählspielecke, aber zumindest ein Orientierungsplan und genaue, nicht im Fließtext verteilte Ortsbeschreibungen hätten dem Abenteuer gut getan. Insgesamt ließt sich das eher als Drehbuch zu einer… nun ja… Campfire-Geschichte denn als richtiges Abenteuer. Sehr gut dagegen haben mir die Monster in diesem Abenteuer gefallen. Mit dem Harvester hat man da eine ambivalente Kreatur: Einerseits schreibt man ihr reiche Ernten zu, andererseits ist er auch der Tod! Seine Helfer, Cider Apple und die Setzlinge (Eine Art Holzgolem) sind auch sehr gruselige Wesen. In meinen Augen, für einen Halloween-Oneshot, sehr gut geeignet.

2 Gedanken zu „Rezension und Karneval der Rollenspielblogs: Am Ende des Sommers – The Fall Harvest

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